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Max Verstappen (Red Bull Racing): «Ich singe nicht»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen: Wieso ist dieser Ferrari so schnell?

Max Verstappen: Wieso ist dieser Ferrari so schnell?

​Max Verstappen weiss vor dem Grossen Preis von Italien: Monza ist nicht die ideale Rennstrecke für den Red Bull Racing-Rennwagen. Max bleibt gelassen: «Die Mittelfeld-Teams werden uns nicht überholen.»

Daniel Ricciardo hat eben seine Medienrunde beendet. Er tut dies charaktertreu, er singt einen italienischen Gassenhauer, wir sind immerhin in Monza. «Volaaaare, oh-oh …, cantaaaare, oh-OH-oh-oh» – dann beginnt Daniel zu lachen, denn er entdeckt Max, der hinten im Raum auf seine Runde wartet. «Hey, Max, du weisst schon, dass du das alles künftig allein machen musst, wenn ich hier weg bin?» prustet der Australier.

Max kommt an den Tisch, mit einem Gesicht wie Buster Keaton und stellt das gleich mal klar: «Ich werde NICHT singen.» Aber sprechen ist okay, und so meint der Niederländer zum kommenden GP-Wochenende: «Was mich an Italien seit Jahren mitreisst – du spürst die Begeisterung der Fans für Racing. Und das gilt nicht nur jetzt für die Formel 1. Das merkst du schon im Kartsport. Das sind Jahre, die du nie vergisst.»

Wenn wir schon von Karts sprechen, verblüfft Max mit der Aussage: «Ich habe seit eineinhalb Jahren keinen echten Rennkart mehr bewegt. Es fehlt mir, zugegeben, aber nicht genug, um fahren zu wollen. Wenn ich Freizeit habe, dann will ich abschalten, meine Familie und Freunde treffen. Ich fahre genug Rennen, und ich bin auch oft genug im Kart angetreten, schon mit vier Jahren! Vielleicht ändert sich das in ein paar Jahren, und ich fange wieder an.»

Bald wird das Kapitel Renault bei Red Bull Racing beendet sein, und mit Honda beginnt ein neues. Max meint: «Ich höre, dass die Japaner 2020 zu den besten Motorherstellern aufgeholen möchten. Wir wollen in der kommenden Saison auf mindestens dem gleichen Niveau beginnen, auf welchem wir uns heute befinden. Dann müssen wir schneller als die Gegner entwickeln. Ich höre sehr viel Gutes, aber wie sich alles entwickelt, werden wir sehen. Ich habe genügend Informationen, um zufrieden zu sein. Das sieht alles sehr vielversprechend aus.»

Daniel Ricciardo muss hier in Monza einen neuen Motor einbauen lassen, das wird eine Rückversetzung bedeuten. Wie sieht das bei Verstappen aus? Max: «Momentan sieht es so aus, als würden wir durchkommen. Aber es wird auch davon abhängen, welche Erfahrungen Daniel mit der C-Version des Motors macht. Doch ein Schaden in meinem Auto kann die ganze Planung über den Haufen werfen.»

Max Verstappen auf dem Siegerpodest von Spa-Francorchamps, das passte. Mangels echten Heimrennens behandeln Zehntausende Orange-Hemden und ihr Rennidol den Grossen Preis von Belgien als Heim-GP, und da Max ohnehin in Belgien geboren worden ist, war das stimmig. Gleichwohl: Spa-Francorchamps ist eine Power-Strecke, an sich hätte Verstappen hinter den vier Rennern von Ferrari und Mercedes bestenfalls Vierter werden dürfen. Dann hatte Verstappen bei allem Talent ein wenig Glück: Kimi Räikkönens Ferrari wurde im Startgetümmel beschädigt, Valtteri Bottas musste mit seinem Mercedes von hinten losfahren, nachdem sein Silberpfeil einen neuen Motor erhalten hatte.

Von einer Power-Strecke zur nächsten: Von Spa-Francorchamps ist der GP-Zirkus nach Monza weitergezogen, auf dem Papier noch weniger geeignet für Red Bull Racing als die belgische Rennstrecke. Max Verstappen macht sich keine Illusionen, lässt sich aber auch nicht beeindrucken. «Monza ist gewiss für uns eine der schwierigsten Rennstrecken. Die Mittelfeld-Teams werden uns näherrücken, aber ich gehe nicht davon aus, dass sie uns überholen werden.»

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