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Lance Stroll bei Force India: Sitzprobe ja, GP nein

Von Adam Cooper
Esteban Ocon (links) mit Lance Stroll (Mitte)

Esteban Ocon (links) mit Lance Stroll (Mitte)

​Force-India-Teamchef Otmar Szafnauer bestätigt, dass Williams-Pilot Lance Stroll eine Sitzprobe im pinkfarbenen Rennwagen hinter sich hat. Wann folgt das Renndebüt?

Selfmade-Millionär Lawrence Stroll hat mit einer Gruppe weiterer Investoren Force India übernommen. Klar will der steinreiche Kanadier seinen Sohn Lance von Williams zu Force India rücken. Eine Sitzprobe bei Force India in Silverstone hat bereits stattgefunden. Doch gemäss des Force-India-Teamchefs Otmar Szafnauer bedeutet das noch nicht, dass Stroll junior schon bald im pinkfarbenen Rennwagen ausrückt.

Szafnauer im Fahrerlager von Monza: «Er hat uns besucht, sich ein wenig umgeschaut und einen Sitz ausschäumen lassen. Wir wissen jetzt mindestens, dass er ins Auto passt.» Ob der 19-Jährige aus Montreal beim übernächsten WM-Lauf von Singapur schon einen Force India fahren wird, das ist eine ganz andere Frage.

Force-India-Technikchef Andy Green: «Es ging vorrangig darum herauszufinden, ob wir am 2019er Wagen etwas für Lance ändern müssen. Und es gibt tatsächlich Kleinigkeiten, die wir anpassen werden. Also war es sehr gut, das rechtzeitig in die Wege zu leiten.»

Aber wie sieht es mit einem Platzwechsel Stroll für Esteban Ocon noch in dieser Saison aus? Otmar Szafnauer weiter: «Stand heute fahren wir mit den gleichen beiden Piloten, wohl bis zum Ende der Saison. Aber du weisst nie, was der morgige Tag bringt.»

«Lance besitzt einen Vertrag mit Williams, der wie üblich beim so genannten “contract regognition board“ hinterlegt ist. Es muss geprüft werden, unter welchen Bedingungen Stroll aus diesem Vertrag freikommt. Darüber haben wir keine Kontrolle. Wir haben geschaut, wie er ins Auto passt, so etwas haben wir unter Kontrolle. Der Rest besteht aus Rechtlichem, doch wenn sich beide Seiten einig werden, dann kann das klappen. Doch es ist komplex, da steckt mehr dahinter als nur einen Fahrer aus dem Wagen zu bitten und einen anderen ins Auto zu pflanzen.»

Die entscheidende Frage: Was ist sinnvoller? Lance Stroll noch 2018 für die kommende komplette Saison mit Force India üben lassen? Oder mit den bestehenden Fahrern Sergio Pérez und Esteban Ocon so viele Punkte als möglich erringen und in der WM-Tabelle hochrücken? Zur Erinnerung: Mit dem Besitzerwechsel hat Force India vor Belgien alle WM-Punkte preisgeben müssen, beim Rennen haben der Mexikaner und der Franzose dann gleich mal 18 Zähler eingefahren.

Szafnauer findet: «Es ist immer suboptimal, auf die Schnelle das Team zu wechseln, weil es so viel zu lernen gibt. Es gibt so viel zu tun, dass dies der Leistung im Rennen abträglich ist. Hätte ich das Sagen, dann würde ich das sorgfältig abwägen, es gibt Vor- und Nachteile. Aber übers Knie brechen würde ich bestimmt nichts.»

Zumal ein Debüt in einem fremden Auto auf dem fahrerisch anspruchsvollen Strassenkurs von Singapur nicht das einfachste ist.

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