KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

3. Auto für Teams: Nur auf dem Papier eine gute Idee

Von Adam Cooper
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner

Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff wärmte in Monza die alte Idee auf, den GP-Teams zu erlauben, ein drittes Auto für den Nachwuchs einsetzen zu dürfen. Doch das ist gleich aus mehreren Gründen keine gute Idee.

«Ich weiss, das wird wohl nicht passieren. Aber es wäre schön», räumte selbst Toto Wolff ein, als er in Monza die alte Idee aufkam, den Teams den Einsatz eines dritten Autos zu erlauben. Dieses solle nur den Nachwuchspiloten mit höchstens zwei Jahren Formel-1-Erfahrung zur Verfügung stehen, so der Motorsportdirektor der Silberpfeile, der selbst das Problem hat, zu viele Mercedes-Talente in seinen Reihen zu haben, für die er nun ein Cockpit finden muss.

Konkret geht es um George Russell, der in diesem Jahr die Formel-2-Meisterschaft anführt, und Esteban Ocon, der sein Force India-Cockpit trotz tadelloser Leistung wohl an den Milliardärssohn Lance Stroll verlieren will, dessen Vater zu den neuen Besitzern des rosa Rennstalls gehört. Beide zählen zweifelsohne zu den grössten Talenten, die an der Schwelle zur Formel 1 stehen. Dennoch könnten sie leer ausgehen.

Das wäre natürlich bedauerlich, dennoch wäre ein drittes Auto pro Team keine gute Lösung für dieses Problem, denn dadurch würden gleich mehrere neue Sorgen geschaffen. Davon ist zumindest Christian Horner überzeugt. Der Red Bull Racing-Teamchef erklärt: «Es ist eine interessante Idee, doch es gibt einige Probleme, wenn man an die praktische Umsetzung geht. Man denke da nur an die Boxenstopps – es wäre ziemlich kompliziert, das richtig umzusetzen.»

Und damit nicht genug: Der Brite zweifelt auch an der Zustimmung der Konkurrenz. «Das entsprechende Regelwerk würde unglaublich komplex ausfallen und die praktische Umsetzung wäre speziell für die Mittelfeldteams schwierig. Ich sehe nicht, dass man deren Zustimmung für eine solche Idee bekommen würde.» Die Frage lautet in diesem Fall: Will sich die Konkurrenz von Mercedes und Ferrari wirklich hinter sechs Autos anstellen?

Im Falle von Williams lautet die Antwort nein. Denn die stellvertretende Teamchefin Claire Williams stellt klar: «Wir sind klar dagegen. Erst hat man die enge Zusammenarbeit zwischen den grossen und gewissen kleinen Teams und dann kommen die dritten Autos – wo soll das Ganze den Bitteschön aufhören? Es wäre ein Schritt in die falsche Richtung.»

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