Lewis Hamilton (1.): «Das fiel Max auf den Kopf»

Von Mathias Brunner
Brasilien-GP-Sieger Lewis Hamilton

Brasilien-GP-Sieger Lewis Hamilton

​Traumergebnis für Lewis Hamilton und Mercedes-Benz: 50. Sieg für den Engländer im 99. Rennen der Turbo-Ära seit Anfang 2014, damit steht der fünfte Markentitel in Serie fest für die Silberpfeile.

«We are the champions» von Queen knallte natürlich aus den Lautsprechern in der Box bei Mercedes-Benz, unterbrochen vom Popp der Champagnerflaschen: Die Silbernen sind zum fünften Mal in Folge Gewinner des Konstrukteurs-Pokals, sie bleiben in der neuen Turbo-Ära der Formel 1 seit Anfang 2014 ungeschlagen, vor allem dank eines bärenstarken Lewis Hamilton. Der hat im 99. WM-Lauf der Hybrid-Epoche seinen 50. Sieg herausgefahren, seinen 72. GP-Sieg insgesamt, den zehnten in diesem Jahr nach Aserbaidschan, Spanien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Singapur, Russland und Japan. Oft nach dem Sicherstellen eines Titels fiel der Brite ein wenig in ein Loch und konnte bis zum Schluss der Saison nicht mehr gewinnen, nicht so dieses Mal. Es ist auch Hamiltons zweiter Brasilien-Sieg nach 2016.

Lewis Hamilton liess sich nicht zwei Mal bitten, als der Wagen seines Rivalen Max Verstappen auf einmal neben der Bahn stand. Der Engländer verteidigte die Führung bis ins Ziel, er fuhr genau so schnell, wie er musste, um den wütenden Verstappen hinter sich zu halten. Pikant: Max stolperte ausgerechnet über einen Mercedes-Juniorfahrer, Esteban Ocon, klar dauerte es nicht lange, bis Verschwörungstheorien kursierten. Sky-GP-Experte Martin Brundle: «Das habe ich kommen sehen. Dieser Moment hat den Grand Prix geprägt und Verstappen mit grösser Wahrscheinlichkeit den Sieg gekostet. Ocon fährt hart und hatte schon seine Kollisionen, aber ich finde es ein wenig weit hergeholt, wenn man konstruieren würde, dass er so etwas für seinen Förderer Mercedes machen würde. Als es hart auf hart ging, konnte Lewis noch genug aus Reifen und Motor holen, um Max hinter sich zu halten. Eine solche Gelegenheit darf einem Hamilton keiner schenken.»

Lewis über seine Truppe: «Ich kann nicht sagen, wie stolz ich auf mein Team sind, die sich jeden Tag zerreissen, damit Valtteri und ich ein so fabelhaftes Auto fahren. Für diesen Moment arbeiten alle jahrein, jahraus. Es ist eine Ehre, für all diese Menschen zu fahren, und dann den Titel mit einem Sieg sicherzustellen, besser geht es nicht. Das Reifen-Management war nicht ganz einfach, und ich hatte Probleme mit dem Motor. Wir waren für Max Verstappen wie eine Zielscheibe, scheinbar machtlos, aber als er mit Ocon kollidierte, waren wir auf einmal wieder im Geschäft.»

Was dachte Lewis, als er Verstappen neben der Bahn sah? «Ich sah die Szene, das war harter Sport, aber der Knackpunkt ist, dass sie nicht für den gleichen Platz kämpften. Dann wäre das vielleicht ganz anders gewesen. Zum Glück konnten beide weiterfahren. Letztlich ist es ein Rennzwischenfall, wie er halt vorkommt. Max ist ein Alles-oder-nichts-Typ, und ab und an fällt einem so etwas auf den Kopf.»

Hamilton hat im Schnitt jeden zweiten Grand Prix der Turbo-Ära gewonnen, bleibt aber brav auf dem Teppich: «Ich bin nur ein Glied in einer starken Kette. Ohne all die Menschen zuhause in den Werken und hier an der Strecke wären diese Siege nicht möglich. Sie geben mir dieses fabelhafte Auto. Und sie wissen – ich gebe alles für sie, um sie zusammen mit mir zum Sieger zu machen.»

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