Toto Wolff (Mercedes): Ist Bottas mental beschädigt?
Die Bilanz von Valtteri Bottas gegen seinen englischen Mercedes-Stallgefährten Lewis Hamilton ist niederschmetternd. Teamchef Toto Wolff: «Ich hoffe, Valtteri ist mental nicht beschädigt.»
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2018 ist für Valtteri Bottas ein Jahr zum Vergessen. Sein Stallgefährte Lewis Hamilton hat elf Siege herausgefahren und ist zum fünften Mal Weltmeister geworden. Der Finne hingegen konnte kein einziges Mal gewinnen. Hamilton stand elf Mal auf der Pole-Position, Bottas zwei Mal. In der WM hat Lewis 408 Punkte geholt, Bottas ist mit 247 Zählern WM-Fünfter. Am Speed lag es nicht: Kein Pilot fuhr öfters beste Rennrunden als Valtteri Bottas, und obschon Hamilton als der Quali-König gilt, musste sich der Finne im Schnitt nur um 165 Tausendstelsekunden geschlagen geben, fünf Wimpernschläge.
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Mercedes-Teamchef Toto Wolff kurz nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi, in welchem Bottas Fünfter wurde (während Hamilton einmal mehr gewann), zu Channel 4: "Bis Baku fuhr Bottas grandios. Ohne den Platten dort hätte er ohne jeden Zweifel gewonnen, und damit wäre er WM-Leader gewesen. Wenn du aber keine Chance mehr auf den Titel hast oder sogar einen Platz preisgeben musst, dann kann dich das mental beschädigen. Ich hoffe, das ist hier nicht der Fall. Er meint jedenfalls, das sei nicht so. Er ist ein starker Finne, ein Kämpfer, der sich nun im Winter neu aufbauen muss." In der GP-Nachbesprechung von Abu Dhabi vertiefte Wolff: "Er hat mir gesagt, er möchte einfach nach Hause verschwinden und seine Batterien frisch aufladen. Vergessen, erholen, neue Energie tanken, dann 2019 stärker zurückkommen. Ich kann seinen Frust verstehen."
Bottas ist in den ersten sieben Rennen vier Mal Zweiter geworden, so wie später auch in Hockenheim, Russland und Japan. In Sotschi hätte er gewinnen müssen, doch pfiff ihn der Mercedes-Kommandostand zurück, um die Chancen von Hamilton gegen Vettel zu maximieren. "Ich hatte mir sehr grosse Ziele gesetzt", meint Bottas. "Leider konnte ich die aus verschiedenen Gründen nicht erreichen. Das war nicht einfach hinzunehmen. Ich fühle mich leer, und es ist nicht leicht, aus dieser Saison etwas Positives mitzunehmen. Aber in diesem Sport lernst du dich selber als Menschen sehr gut kennen, und ich weiss – wenn ich ein wenig Zeit habe, um mich zu entspannen, ist alles wieder gut."
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