Formel 1 ab 2021: FIA führt Einheits-Getriebe ein

Von Adam Cooper
​Der Autoverband FIA macht ernst mit dem Plan, mehr Teile zu vereinheitlichen. Bis zum 15. März können sich Firmen bewerben, um von 2021 bis 2024 standardisierte Getriebe-Innereien zu liefern.

Die Formel 1 soll kostengünstiger werden. Die Denke beim Autoverband FIA: Teile, die nichts zur Leistungsfähigkeit eines Rennstalls beitragen, weil der technische Stand bei allen Teams ohnehin ungefähr der gleiche ist, die können getrost vereinheitlich werden. Solche Teile sind die Innereien der Getriebe. Kein Fan bekommt sie zu sehen, sie tragen nichts zum Spektakel Formel 1 bei, und die Technik ist bei den zehn GP-Teams schon heute ähnlich hochstehend. Also will die FIA ab 2021 vereinheitlichte Getriebe-Innereien einführen und hat einen entsprechenden Anmeldeprozess eingeleitet. Spezialfirmen können sich bis 15. März bewerben, um das Innenleben der Getriebe für die F1-Renner zu liefern, und zwar für die vier Saisons 2021 bis 2014. Was hingegen bleibt: das individuelle Getriebe-Gehäuse der Teams, an welchen die Radaufhängungen angebracht sind.

Die kurze Frist ist ein Anhaltspunkt dafür, dass es dem Autoverband und «Formula One Management» (FOM) ernst damit ist, in der neuen Formel 1 ab 2021 den Spargedanken umzusetzen. Bis 15. März also müssen Kraftübertragungs-Spezialisten ihr Dossier eingereicht haben, zwischen 15. und 30. April will die FIA verkünden, wer den Zuschlag erhält. Die Umstellung für die Formel 1 ist nicht brachial, denn schon heute teilen sich Firmen wie Xtrac, Ricardo, Drexler oder Hewland Aufträge aus der Königsklasse.

Generell stellt Ferrari das Getriebe fürs eigene Team sowie für Alfa Romeo-Sauber und Haas. Mercedes steckt das eigene Getriebe in den Silberpfeil und ins Auto von Racing Point. Toro Rosso und Red Bull Racing verwenden die gleiche Kraftübertragung.

Die FIA hatte zuvor eine Ausschreibung in Gang gesetzt, um den Formel-1-Reifenausrüster zu finden, Pirelli erhielt den Zuschlag. Davor gab es ein Angebot für die Lieferung einer vereinheitlichen Steuereinheit (ECU), hier bekam McLaren Electronics den Auftrag.

Die FIA sagt: «Unser Ziel besteht darin, die Leistungsfähigkeit der Getriebe auf dem heutigen, hohen Stand zu halten, aber die Kosten erheblich zu senken. Das Getriebegehäuse wird jedoch weiter bei den Teams selber gebaut oder von einem anderen Team geliefert. Alle Innereien werden vereinheitlicht.» Der Autoverband spricht dabei von einer Getriebe-Kassette. Mittelfristig wird dabei von den heutigen Achtganggetriebe umgestellt auf sieben Gänge.

Die FIA bestätigt in der Ausschreibung, dass die Getriebe-Innereien eine Laufzeit von 5000 Kilometern aushalten müssen. Zudem müssen die Firmen die Teile so auslegen, dass sie eine Leistungssteigerung von 15 Prozent verkraften, samt 41 zusätzlicher PS durch eine leistungsfähigere, kinetische Energierückgewinnung. Die FIA-Techniker gehen davon aus, dass die Getriebe-Kassetten rund 1,5 Kilogramm schwerer sein werden als die heute verwendeten Innereien.

Die FIA sagt auch, dass sich die Firmen darauf gefasst machen müssen, dass der WM-Kalender dann aus 24 Rennen bestehen kann.

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