KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Singapur-GP: Zahlen und Fakten zum Flutlicht-Rennen

Von Rob La Salle
In Singapur erwartet die GP-Stars ein ganz besonderer Stadtkurs

In Singapur erwartet die GP-Stars ein ganz besonderer Stadtkurs

In dieser Woche sind die GP-Stars in der Nacht auf den Strassen von Singapur unterwegs. Das ist eine ganz besondere Herausforderung – nicht nur für die Fahrer und ihre Mannschaften.

Das Nachtrennen in Singapur gehört bereits seit 2008 zum WM-Kalender, dennoch hat es noch kein Team geschafft, auf dieser Strecke einen Doppelsieg einzufahren. Das liegt nicht nur an der anspruchsvollen Streckenführung, die 23 Kurven (14 Links- und 9 Rechtskehren) und damit mehr als jeder andere F1-Kurs umfasst. Er besitzt zwar kaum starke Bremszonen, dennoch werden die Bremsen stark belastet, denn der Mangel an Geraden führt dazu, dass es einer der Grands Prix mit der höchsten Bremsbelastung ist. Entsprechend wichtig ist die Kühlung.

Denn auch die Bedingungen in Singapur haben es in sich: Hitze und eine hohe Luftfeuchtigkeit bringen Mensch und Maschine bis an die Belastungsgrenze. In Folge der unglaublich hohen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit verlieren die Fahrer im Rennverlauf bis zu drei Kilogramm an Gewicht durch Schweiss. Der Flüssigkeitsverlust ist auch für die Teammitglieder ein Faktor. Entsprechend wichtig ist es, deren Flüssigkeitshaushalt im Auge zu behalten.

Am Steuer haben die Fahrer alle Hände voll zu tun, so schalten sie im Verlauf einer Runde etwa 62 Mal – das ist der zweithöchste Wert im WM-Kalender. Das Rennen dauert für gewöhnlich auch lange, so kam man im vergangenen Jahr mit einer Rennzeit von einer Stunde, 51 Minuten und 11 Sekunden nah an die 2-Stunden-Grenze heran. Es war auch der längste WM-Lauf des letzten Jahres. Das hängt nicht zuletzt auch mit dem Safety-Car zusammen, das in allen bisherigen elf Singapur-GP mindestens einmal im Einsatz war.

Natürlich macht auch der besondere Zeitplan das Rennen speziell. Da das F1-Fahrerlager weiterhin nach europäischer Zeit arbeitet, steht das Frühstück zur Mittagszeit an und das Mittagessen gibt es dann gegen 18 Uhr. Je nach Tagesprogramm fällt das Abendessen etwas früher oder später aus, wird aber für gewöhnlich erst nach Mitternacht serviert. Die Teams stellen sicher, dass ihre Hotelzimmer in Singapur über Verdunkelungsvorhänge oder Rollläden verfügen und spezielle Frühstückszeiten angeboten werden, die in ihren Zeitplan passen. Gleichzeitig blocken sie ganze Etagen, um Störungen zu vermeiden und dem Personal zu ermöglichen, die Zimmer erst am Nachmittag zu säubern.

Das Nachtrennen wird durch den Einsatz von 1.600 Lichtprojektoren ermöglicht, die den Marina Bay Street Circuit beleuchten. Die Fahrer setzen in Singapur auf klare Visiere, um die Sicht unter dem Flutlicht zu verbessern. Die Pistenverhältnisse verändern sich im Verlauf des Wochenendes stark, die Rundenzeiten verbessern sich deshalb zwischen dem ersten Training am Freitagnachmittag und dem Qualifying am Samstagabend um bis zu drei Sekunden.

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