Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Fred Vasseur (Alfa Romeo-Sauber): «Eine gute Lektion»

Von Adam Cooper
​Zum vierten Mal in Folge ist das Alfa Romeo-Sauber-Team leer ausgegangen: Die jüngste Nullrunde in Texas bedeutet – der Zug zu WM-Rang 7 ist so gut wie weg. Was Teamchef Fred Vasseur dazu sagt.

Bis in den Sommer sah das ganz gut aus für Alfa Romeo-Sauber: Weil Kimi Räikkönen regelmässig in die Punkte brauste (drei Mal Siebter, zwei Mal Achter, zwei Mal Neunter, ein Mal Zehnter) schien sich das Team im Mittelfeld behaupten zu können. Aber zwei Gründe führten zur Stagnation, und das bedeutet bei der hohen Leistungsdichte des modernen Formel-1-Mittelfelds Rückschritt. Antonio Giovinazzi holte zu wenig oft Punkte, die Konkurrenz entwickelte effizienter, und das Ergebnis lautet – zuletzt vier Mal in Folge keine Punkte für den Rennstall aus der Schweiz. Den vorderhand letzten Punkt holte Giovinazzi als Zehnter in Singapur.

Seit der Sommerpause konnte Alfa Romeo-Sauber nur drei Zähler einfahren, Kimi Räikkönen ist nach der Sommerpause keine einzige Top-Ten-Platzierung gelungen. Damit ist das Team auf WM-Rang 8 zurückgefallen, mit 35 Punkten, dahinter folgen Haas (28) und Williams (1). Der Zug zu WM-Rang 7 ist weg, dort liegt derzeit Toro Rosso mit 74 Zählern.

Alfa Romeo-Sauber-Teamchef Fred Vasseur zieht eine Zwischenbilanz: «Wir hatten mehr erwartet, keine Frage, es war ein stetes Auf und Ab. Wir schwankten als Team zwischen den Rängen 4 und 9 im Konstrukteurs-Pokal, das ist eine gute Lektion. Wir haben es in einigen Rennen versäumt, üppig Punkte einzufahren, in Hockenheim und in Baku, in Monza und in Spa-Francorchamps. In diesem Mittelfeld musst die Chancen nutzen, wenn sie sich dir bieten, und das haben wir bei einigen Gelegenheiten verpasst.»

«In der ersten Saisonhälfte haben wir konstanter gearbeitet, wir haben wenig Fehler gemacht und zugeschlagen, wenn die Konkurrenz geschwächelt hat. Danach war es quasi umgekehrt.»

Der Franzose bestätigt, dass bei Alfa Romeo-Sauber längst die Entwicklung auf 2020 konzentriert wird. «Aber unsere punktelose Serie hat nichts mit mangelnder Entwicklung zu tun. Es geht mehr darum, dass wir es nicht geschafft haben, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen. Der Speed im Auto ist da. Aber in diesem Mittelfeld musst du im freien Training, im Qualifying und dann im Rennen perfekt arbeiten, wenn du dich durchsetzen willst. Sonst wird das nichts.»

«In der Quali pendeln wir zwischen Rang 9 – McLaren hat sich vom restlichen Mittelfeld ein wenig abgesetzt – und Platz 16. Punkte holst du nur dann, wenn du eine makellose Leistung zeigst. Und das war eben zu selten der Fall. Das meine ich mit der Lektion, die wir lernen müssen.»

«Auch für Brasilien wird gelten: Punkte fahren wir nur dann ein, wenn wir ein fehlerfreies Wochenende zeigen. Der Speed ist noch immer da, in Austin lagen wir im freien Training auf Rang 8. Aber das müssen wir eben auch in der Quali umsetzen. Wenn du stattdessen von den Rängen 16 und 17 losfahren musst, dann wird es schwierig mit Punktesammeln. Und doch haben bei Kimi am Ende nur 0,9 Zehntel gefehlt auf Rang 10. Das war nicht genug, aber das Tempo im Rennen ging in Ordnung.»

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