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Sebastian Vettel (Ferrari/2.): «Viele Eindrücke»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

​Nur 36 Stunden nach dem WM-Finale von Abu Dhabi ging Ferrari-Star Sebastian Vettel schon wieder auf dem Yas Marina Circuit an der Arbeit – Testfahrten mit den 2020er Reifen von Pirelli.

So weit zum Thema, dass Sebastian Vettel Formel-1-müde sei und ohnehin alles hinschmeissen werde: Knapp 36 Stunden nach der Zielflagge des WM-Finales von Abu Dhabi klemmte sich der Heppenheimer schon wieder hinters Lenkrad – Testfahrten mit 2019er und 2020er Reifen von Pirelli. Für den ersten Tag bei Ferrari war Sebastian Vettel eingeteilt, am Mittwoch sitzt dann Charles Leclerc im roten Renner.

Vettel legte 136 Runden zurück, das entspricht zweieinhalb GP-Distanzen auf dieser Strecke. In den ersten 60 Minuten durfte Ferrari den Wagen mit Messrechen bestücken, danach mussten die gemäss Absprache unter den Teams wieder runter. Vettel absolvierte vier Läufe mit Rechen und anderen Sensoren.

Nach dieser einen Stunde begann der vierfache Weltmeister, die Pirelli-Reifen der Generation 2019 und 2020 miteinander zu vergleichen. Der erste Test (während des ersten Trainings zum Grossen Preis der USA auf dem Circuit of the Americas) mit 2020er Reifen hatte Vettel wenig begeistert.

Sebastian Vettel damals: «Das war eine glatte Enttäuschung, denn ich erkenne keinen Fortschritt. Aber ich glaube nicht, dass daran noch etwas geändert werden kann.»

Pirelli-Rennchef Mario Isola warnte: «Die niedrigen Temperaturen in Texas sind nicht repräsentativ, wartet ab, wie sich die Reifen in Abu Dhabi verhalten werden.»

Um die Mittagszeit war der Vorwärtsdrang von Sebastian Vettel in Abu Dhabi erst mal zu Ende: Das Team entdeckete eine Anomalie am Auspuff und holte den deutschen Weltmeister sicherheitshalber an die Box.

Knapp zwei Stunden später erhielt Vettel wieder freie Fahrt, und abgesehen von einem Streifschuss mit Pérez verlief der Rest des Tages reibungslos. Sebastian arbeitete sich durch sämtliche Mischungen durch, von C1 (hart) bis C5 (superweich). Die zweitbeste Tageszeit ist ein Wert für Statistiker, mehr nicht.

Zu den Reifen meint Vettel: «Das war ein nützlicher Tag, um eine gute Vorstellung dessen zu erhalten, wie die Walzen der kommenden Saison im direkten Vergleich mit den 2019er Reifen abschneiden.»

Die Fahrer halten sich in Abu Dhabi auffallend zurück, was Kritik an Pirelli angeht. Hintergrund: Noch immer steht im Raum, in der kommenden Saison weiter mit 2019er Konstruktion und Mischungen zu fahren. Wer jetzt die 2020er Pirelli lobt, und dann kämen die neuen Reifen in die Tonne, wirkt lächerlich. Daher verstecken sich fast alle Piloten hinter der Nichtaussage, dass in den kommenden Wochen eine gründliche Analyse der 2020er Reifen folge.

Abu Dhabi-Test, Tag 1 (3. Dezember)

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:37,124 (138 Runden) Mischung C4 des Jahres 2019
2. Sebastian Vettel (D), Ferrari SF90, 1:37,991 (135) C5 2020
3. Daniil Kvyat (RU), Toro Rosso STR14-Honda, 1:38,183 (72) C5 2020
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point RP19-Mercedes, 1:38,434 (120) C5 2020
5. Romain Grosjean (F), Haas VF-19-Ferrari, 1:39,526 (144) C5 2020
6. Lando Norris (GB), McLaren MCL34-Renault, 1:39,741 (121) C5 2020
7. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB15-Honda, 1:39,926 (151) C3 2020
8. Esteban Ocon (F), Renault R.S.19, 1:39,962 (75) C4 2020
9. George Russell (GB), Williams FW42-Mercedes, 1:40,368 (87) C5 2020
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo-Sauber C38-Ferrari, 1:40,903 (93) C4 2019
11. Sean Gelael (IND), Toro Rosso STR14-Honda, 1:41,640 (67) C4 2020
12. Roy Nissany (IL), Williams FW42-Mercedes, 1:45,268 (35) C3 2020

C1 = härteste Mischung, C5 = weichste

Zum Vergleich:
Pole-Position zum Abu Dhabi-GP:
Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:34,779
Schnellste Rennrunde:
Lewis Hamilton (GB), Mercedes-Benz W10 EQ Power+, 1:39,283

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