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Sebastian Vettel (Ferrari/1.): «Es sieht besser aus»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel auf dem Hungaroring

Sebastian Vettel auf dem Hungaroring

​Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel hat im zweiten freien Training zum Ungarn-GP Bestzeit erzielt. Auf nasser Bahn fallen die Defizite des Ferrari nicht so sehr ins Gewicht.

Eine alte Faustregel im Motorsport hat noch immer Gültigkeit: Auf nasser Bahn lassen sich gewisse Unzulänglichkeiten eines Rennwagens besser kaschieren als auf trockener Strecke. Gewiss, wir wissen nicht, mit wie viel Kraftstoff die verschiedenen Renner im zweiten freien Training zum Grossen Preis von Ungarn unterwegs waren. Aber die Bestzeit von Sebastian Vettel ist dennoch Balsam auf die geschundene Seele der Tifosi. Zum Glück sitzt am Lenkrad des Ferrari ein echter Regenmeister, wie Vettel im Laufe der Jahre immer wieder bewiesen hat.

Ferrari steckt in Schwierigkeiten: Der Motor hat nicht mehr den gleichen Dampf wie 2019, die Aerodynamik ist versemmelt worden, wie Teamchef Mattia Binotto im Rahmen des Saisonauftakts in Österreich zugeben musste.

Ferrari war als WM-Fünfter aus Österreich abgereist, nach einer Nullrunde, ausgelöst durch Charles Leclerc, der ausgerechnet seinen Stallgefährten Sebastian Vettel von der Bahn räumte.

Eine Bestzeit wie jetzt mit Sebastian Vettel im zweiten freien Training zum Ungarn-GP ist nichts, wofür sich Ferrari etwas kaufen kann, aber auf alle Fälle ein Moral-Turbo. Zudem – das Wetter soll auch am Samstag und Sonntag launisch bleiben; durchaus möglich, dass das Abschlusstraining wie zuletzt auf dem Red Bull Ring und vielleicht sogar das Rennen auf nasser Bahn stattfinden werden.

Sebastian Vettel nach dem Training: «Wir sind offensichtlich etwas mehr gefahren als die Anderen auf nasser Bahn. Für uns ging es darum, unsere Schwächen der letzten zwei Wochen besser zu verstehen. Wir wissen, dass wir noch immer viele Hausaufgaben haben, aber alles in allem sieht das ein wenig freundlicher aus.«

«Man muss da immer Pro und Contra abwägen. Denn wenn du mehr fährst, dann verbrauchst du natürlich auch mehr von jenen Reifen, die du im späteren Verlauf des Wochenendes vielleicht noch brauchst. Aber im Moment ist es für uns wichtig, dass wir viel fahren. Wir brauchen Vertrauen ins Auto. Und wenn du wie bei diesen Verhältnissen sechs, acht oder neun Runden zusätzlich fährst, dann klingt das nicht nach viel, aber es ist die Arbeit eben doch wert.»

«Die Strecke an sich scheint für unser Auto etwas besser geeignet, aber sicher kann man sich da erst sein, wenn das Abschlusstraining vorbei ist. Ich kann mit trockener und nasser Bahn gut leben, denn der Wagen war im ersten Training auch auch trockener Strecke gut.»

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