Charles Leclerc (Ferrari): Neuer Motor, Strafe kommt

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc 2020 in Sotschi

Charles Leclerc 2020 in Sotschi

Ferrari wird schon in Russland einen verbesserten Motor auf die Bahn bringen, um für 2022 Erfahrungen zu sammeln. Die Italiener nehmen dabei in Kauf, dass Charles Leclerc ans Ende des Feldes rückt.

Zwei Jahre lang kein Sieg von Ferrari, das liegt vorrangig daran, dass die Italiener vor der Saison 2020 Änderungen vornehmen mussten am 1,6-Liter-V6-Turbomotor. Die Experten des Autosport-Weltverbands FIA waren der Ansicht: Lange genug hatte Ferrari mindestens in einer Grauzone des Reglements gearbeitet. Die Folge: Aus dem Kraftwerk im Heck der roten Renner wurde eine Luftpumpe. Und diesem Leistungsrückstand rennt Ferrari bis heute hinterher.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto nach dem Grossen Preis von Italien: «Es hat sich in Monza bestätigt, dass Ferrari auf den Mercedes-Motor rund 20 PS fehlen. Das war für uns nichts Neues, und die Niederlage von Monza ist auch kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Wir arbeiten auf Hochdruck an einer Evo-Stufe des Triebwerks, welche wir bald auf die Bahn bringen wollen.»
«Am meisten Zeit haben wir im letzten Pistenteil verloren, auf der Geraden hin zur Parabolica. Ein ähnlicher Zeitverlust war auf der langen Start/Ziel-Geraden zu beobachten. Der Leistungsmangel macht sich natürlich auch bei einem Restart und bei Überholmanövern bemerkbar.»

Um möglichst früh Erfahrungen für die kommende Saison zu sammeln, hat die Motorenabteilung von Ferrari gewaltig Gas gegeben, so dass der neue Motor für einen Einsatz in Russland bereit steht. Angedacht ist, dass der Motor im Wagen von Charles Leclerc zum Einsatz kommt; dies deshalb, weil der Monegasse eines der drei pro Saison erlaubten Aggregate in Ungarn verloren hat, es war bei einer Startkollision irreparabel beschädigt worden.

Ob und wann der neue Motor ins Auto von Carlos Sainz eingebaut wird, steht noch nicht fest.

Leclerc ist der vierte Fahrer, der über das erlaubte Motorenkontingent hinaus muss und deshalb an einer Strafversetzung nicht vorbeikommt – nach Sergio Pérez, Valtteri Bottas und Pierre Gasly.

Es ist gemäss der beiden Teamchefs Toto Wolff (Mercedes) und Christian Horner (Red Bull Racing) nur eine Frage der Zeit, bis auch die beiden Titelanwärter Lewis Hamilton und Max Verstappen einen frischen Motor brauchen und eine entsprechende Strafe einstecken müssen.

Grand Prix von Italien

01. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari
14. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Motorschaden)
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12 (Unfall)
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda (Unfall)
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Aufhängungsdefekt)
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda (Bremsdefekt)

WM-Stand nach 14 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 141
4. Norris 132
5. Pérez 118
6. Leclerc 104
7. Sainz 97,5
8. Ricciardo 83
9. Gasly 66
10. Alonso 50
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 15
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 362,5
2. Red Bull Racing 344,5
3. McLaren 215
5. Ferrari 201.5
5. Alpine 95
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 22
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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