Max Verstappen: «Das ist mir einfach zu langweilig»

Max Verstappen
Für die meisten Formel-1-Piloten gehört es fest zum Ablauf eines Grand-Prix-Wochenendes: die Pistenbesichtigung. Aber ist dieser Pflichttermin nicht etwas altmodisch in Zeiten hochgestochener Simulation? Ist der «track walk» noch relevant?
WM-Leader Max Verstappen gab schon 2021 zu: «Ich habe seit 2017 keine Pistenbesichtigung mehr gemacht. Es kann mich keiner dazu zwingen, und ich bleibe dafür lieber noch ein paar Minuten im Bett.»
Verstappen ist nicht der Ansicht, dass ihm dabei etwas entgeht: «Wenn ich etwas über eine Strecke wissen möchte, dann fahre ich auf einer Installationsrunde etwas langsamer und sehe mir das aus der Cockpit-Perspektive an.»
Auch Lewis Hamilton ist ein bekennender Pistenrundgang-Muffel. Im Rahmen des Monaco-GP sagte der siebenfache Weltmeister einmal: «Ich habe früher Pistenspaziergänge gemacht, aber ich habe herausgefunden – das ist eine sinnlose Übung. Denn wenn du im Rennauto mit hohem Tempo ankommst, sieht ohnehin alles ganz anders aus. Ich fand, das ist nur verlorene Zeit und Energie.»
Hamilton verriet auch, angesprochen auf Visualisierungs-Übungen von Sebastian Vettel. «Für mich ist das ist alles Blödsinn. Ich will solche Übungen nicht generell schlechtreden; wenn das für einen Piloten etwas bringt, dann prima. Aber ich habe das auch versucht und fand – für mich ist das nichts.»
Max Verstappen bestätigt: «Es ist halt so, dass jeder Fahrer einen anderen Ansatz hat. Ich habe einfach gemerkt, dass es mir reicht, wenn ich mit dem Formel-1-Auto um den Kurs fahren, um mir alle Einzelheiten einzuprägen.»
Vor kurzem hat Formel-1-Champion Max Verstappen zusammen mit Chris Harris (Top Gear) einen Ford Mustang GTD ausgeführt und dabei hat der Niederländer zu diesem Thema vertieft: «Ich mache das nicht mehr, fünf bis sieben Kilometer zu laufen, das ist mir einfach langweilig.»
Keine Regel ohne Ausnahme, denn der 65-fache GP-Sieger merkt an: «Nur wenn eine Strecke komplett neu ist, mach ich das vielleicht. Aber ich sage immer – meine Auslaufrunde ist meine Streckenbegehung, weil man dabei ohne etwas langsamer fährt. Ich fahre da einfach etwas langsamer, gucke mich um und sage dann: okay, das ist in Ordnung.»
«Bevor ich zu einer neuen Strecke komme, schaue ich mir zuerst mal Onboard-Aufnahmen an, alles, was ich finden kann. Was ich auch gerne mache – Google Maps anschauen. So hat man das schon mal im Kopf und kann sich Gedanken zur Pistenführung machen.»