Sainz zu viralem Freundinnen-Spruch: «Aufgeblasen»

Carlos Sainz in Austin
Zwischen den Rennwochenenden in Singapur und Austin hat eine Aussage von Carlos Sainz im spanischen Fernsehen eine ziemliche Eigendynamik entwickelt: Der Spanier hatte im TV-Talk Partidazo bei COPE die TV-Übertragung des Singapur-Rennens kritisiert: Weil zu wenig Renn-Action gezeigt wurde – stattdessen, von Sainz ein wenig polemisiert, zu viele Freundinnen der Fahrer. Das Internet mit seinen Algorithmen und Share-Funktionen tat, was es oft mit kontroversen Aussagen tut: Sainz’ Aussage ging viral auf Weltreise, verselbstständigte sich und wurde teilweise ohne oder mit nur wenig Kontext zitiert.
Sainz sagte vor dem GP in Austin: «Ich glaube, meine Kommentare wurden etwas aufgeblasen. Die Tatsache, dass ich die Freundinnen oder die WAGs, wie auch immer man sie nennen mag, erwähnt habe, hat den Kommentar etwas pikanter gemacht und dafür gesorgt, dass er weltweit etwas mehr viral ging, dabei sollte es eigentlich nur eine einfache Kritik sein. Ich denke, es ist klar, dass die Übertragung in Singapur nicht gut war.»
Der Williams-Pilot über die Regie des Weltsignals, das an alle übertragenden TV-Sender geht: «Es gibt andere Rennen, bei denen sie einen unglaublichen Job machen und uns unglaubliche Dinge und unglaubliche Action auf der Strecke zeigen. Meiner Meinung nach war Singapur nicht gut. Aber genauso habe ich in meinem Leben gute Wochenenden, an denen ich auf sehr hohem Niveau performe, und andere Wochenenden, an denen ich keine gute Leistung bringe. Und ihr (die anwesenden Journalisten, Anm.) analysiert das, gebt mir eine Bewertung: Ich habe vier von zehn Punkten erreicht. Natürlich hat jeder das Recht, das zu sagen. Singapur war meiner Meinung nach einfach nicht gut genug, sie haben viel zu viel Action auf der Strecke verpasst. Aber das bedeutet nicht, dass ich sie kritisiere oder ihre Arbeit bemängele. Es ist nur schade, dass wir in Singapur, einem Rennen, in dem es so schwierig ist zu überholen, so viele Kämpfe auf der Strecke verpasst haben.»
Der Fotograf Kym Illman stoppte übrigens auf seinem Youtube-Kanal in einer Rennwiederholung mit: Von einer Stunde 41 Minuten Rennübertragung war demnach Sainz‘ Freundin acht Sekunden lang zu sehen, Norris‘ Freundin für sieben Sekunden. Teammitglieder, Familie etc. wurden insgesamt 86 Sekunden gezeigt.
Sainz erklärt: «In dem Kommentar habe ich die Freundinnen erwähnt. Wenn man sich das genauer anschaut, wurden sie nicht allzu oft gezeigt, und es war eher so, dass sie sich sehr auf Lando und Max konzentrierten, als würde es zu einem Unfall oder einem Überholmanöver kommen. Wenn man es sich ansieht, gab es nie Action.» Vielleicht waren die Freundinnen faktisch nicht das beste Beispiel – aber ein Beispiel, das immerhin half, seine Kritik auf Weltreise zu befördern. Sainz: «Aber ich hoffe, die Regisseure haben es nicht persönlich genommen oder sich nicht zu sehr darüber aufgeregt, denn es war nur eine einfache Kritik daran, dass Singapur nicht gut genug war.»
WM-Stand (nach 18 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Piastri 336 Punkte
02. Norris 314
03. Verstappen 273
04. Russell 237
05. Leclerc 173
06. Hamilton 125
07. Antonelli 88
08. Albon 70
09. Hadjar 39
10. Hülkenberg 37
11. Alonso 36
12. Sainz 32
13. Stroll 32
14. Lawson 30
15. Ocon 28
16. Tsunoda 20
17. Gasly 20
18. Bearman 18
19. Bortoleto 18
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 650 Punkte (Weltmeister)
02. Mercedes 325
03. Ferrari 298
04. Red Bull Racing 290
05. Williams 102
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 68
08. Sauber 55
09. Haas 46
10. Alpine 20