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Zak Brown (McLaren): Darum die Geheimniskrämerei

Von Silja Rulle
McLaren-CEO Zak Brown

McLaren-CEO Zak Brown

Die teaminterne Berührung zwischen Oscar Piastri und Lando Norris in Singapur hat für Norris «Konsequenzen», hieß es von McLaren. Was genau das bedeutet, ist unklar. Warum das Team nichts verraten möchte.

Viel wurde über die Berührung der beiden McLaren-Piloten zu Beginn des Singapur-GP vor fast zwei Wochen diskutiert. In Austin verkündete das Team: Man habe sich die Situation genauer angeschaut, Lando Norris habe die Verantwortung übernommen und es werde für den Rest der Saison «Konsequenzen» für Norris geben. Was genau das ist? Rätselhaft.

McLaren-Racing-CEO Zak Brown sagte zu der strittigen Singapur-Szene jetzt in Austin: «Es war ein ziemlich kleiner Zwischenfall – der Start eines Grand Prix ist ziemlich chaotisch, die Strecke war nass, also war es eindeutig keine Absicht. Deshalb arbeiten wir verschiedene Konsequenzen für verschiedene Situationen aus. Es war eine ziemlich unbedeutende Situation, also ist es auch eine ziemlich unbedeutende Konsequenz.»

Was genau die Konsequenz ist, ließ sich Brown aber nicht entlocken (Norris und Piastri ebenfalls nicht). Der US-Amerikaner: «Das ist eine private Angelegenheit zwischen uns. Ich weiß, dass alle daran interessiert sind, aber beide Fahrer sind in einer großartigen Position. Wir wollen sie einfach so aufstellen, dass sie weiterhin hart gegeneinander fahren können. Es ist nicht einfach, zwei Nummer-1-Fahrer zu haben. Aber wir wollen, dass beide Fahrer um die Meisterschaft kämpfen, und das bringt Herausforderungen mit sich, die schwieriger sind, als wenn man einen ersten und einen zweiten Fahrer hätte, wie wir es über die Jahre gesehen haben. Wir sind Rennfahrer. Wir sehen sie gerne fahren, aber wir sehen sie nicht gerne miteinander kollidieren.»

Brown begründet die Verschwiegenheit über die viel zitierten Konsequenzen so: «Wir fahren gegen neun andere Teams. Da möchte man nicht unbedingt seine Karten offenlegen. Wir versuchen also, so transparent wie möglich zu sein, aber es gibt einen Grund, warum technische Nachbesprechungen nur mit den Teams stattfinden. Wir versuchen, so transparent wie möglich zu sein, indem wir sagen, dass bestimmte Maßnahmen ergriffen wurden. Aber letztendlich sind wir bei einer Sportveranstaltung und können nicht unbedingt allen alles erzählen – genauso wie unsere Setup-Blätter nicht öffentlich sind.»

Brown stellte zu den Renn-Regeln noch mal klar: «Wir haben zu Beginn des Jahres festgelegt, wie wir fahren wollen und wie wir gegeneinander fahren wollen. Die Papaya-Regeln, über die alle gerne sprechen, bestehen im Grunde genommen aus einer einzigen Regel: Berührt euch nicht gegenseitig und drängt euch nicht von der Strecke. Es ist also ganz einfach und hat sich irgendwie verselbstständigt. Wir wollen nur sicherstellen, dass sie sich beim harten Rennen nicht gegenseitig behindern. Das würde sie und das Team gefährden. Deshalb haben wir vor der Saison mit ihnen vereinbart, wie wir mit bestimmten Situationen umgehen würden.» Eine genauere Regelung scheint es nun also zu geben – nach außen bleibt es aber nebulös…

Sprint-Qualifying, USA

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:32,143 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32,214
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:32,523
04. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:32,645
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:32,888
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:32,910
07. Carlos Sainz (E), Williams, 1:32,911
08. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:33,035
09. Alex Albon (T), Williams, 1:33,099
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:33,104
11. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:34,018
12. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:34,241
13. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:34,258
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:34,394
15. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, ohne Zeit
16. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:35,159
17. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:35,246
18. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:35,259
19. Esteban Ocon (F), Haas, 1:36,003
20. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, ohne Zeit

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