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Andrea Stella: Die McLaren-Dominanz ist vorbei!

Von Silja Rulle
Pole-Setter Max Verstappen (r.) mit Lando Norris

Pole-Setter Max Verstappen (r.) mit Lando Norris

McLaren-Teamchef Andrea Stella muss nach dem F1-Qualifying in Austin eingestehen: Sie haben nicht mehr das stärkste Auto, sind von der Konkurrenz (Max Verstappen und Red Bull Racing) überholt worden.

Seit dem Italien-GP in Monza scheint etwas in der Formel 1 gekippt zu sein: Nach Monaten der McLaren-Dominanz hat in Italien Max Verstappen von Red Bull Racing das Ruder übernommen. In Monza und Baku gewann der Niederländer, in Singapur wurde er Zweiter und landete erneut vor McLaren. Nun in Austin wird deutlich: Es lag nicht allein am Streckenlayout. McLaren-Teamchef Andrea Stella muss eingestehen, dass das englische Team nicht mehr das stärkste Auto hat.

Stella sagte nach der Quali in Austin, in der sich Papaya erneut Verstappen geschlagen geben musste: «Ich denke, wir müssen zugeben, dass Verstappen und Red Bull Racing derzeit das konkurrenzfähigste Auto haben. Wir haben über den Einfluss des Streckenlayouts gesprochen. Und ich denke, das trifft auf Baku zu, es trifft auf Singapur zu und in gewissem Maße auch auf Austin. Aber die Abstände, die wir derzeit zu Verstappen haben, lassen sich nicht allein auf das Streckenlayout zurückführen.»

Der italienische Ingenieur: «Ich denke, es ist klar, dass Red Bull Racing einen Schritt nach vorne gemacht hat. Und wir müssen uns überlegen, wie wir mehr aus unserem Paket herausholen können. Nach Singapur haben wir darüber gesprochen, dass es auch für Mercedes Upgrades gab. Ich denke, Ferrari war hier in Austin immer ziemlich konkurrenzfähig. Hoffentlich hat das Streckenlayout einen Einfluss. Aber gleichzeitig denke ich, dass die Konkurrenten ihre Autos verbessert haben.»

Dazu kommt in Austin jetzt noch Pech: «Und wenn man so will, kommt noch hinzu, dass wir in der Qualifikation unsere Leistung nicht maximieren konnten, weil wir den Sprint verpasst haben. Es gibt also mehrere Faktoren. Aber insgesamt werden wir den Vorteil, den wir in einigen Rennen dieser Saison hatten, in der letzten Phase der Saison nicht unbedingt noch einmal erleben.» Die klare Dominanz von McLaren scheint also beendet.

Schon von Stella angesprochen: Das doppelte Sprint-Aus des Teams hat nicht nur acht WM-Punkte auf Max Verstappen gekostet, sondern beeinflusst auch das restliche Wochenende. Stella: «Die Tatsache, dass wir den Sprint nicht fahren konnten, war nicht nur wegen der verlorenen Punkte kostspielig, sondern auch, weil es sehr intensive und umfangreiche Arbeiten in der Garage waren. Wir müssen das Heck beider Autos austauschen. Wir müssen die Vorderradaufhängung von Oscar und einige andere Teile, darunter den Boden, austauschen. Es handelt sich also um erhebliche Schäden und eine erhebliche Belastung aus betrieblicher Sicht. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um allen Mechanikern und allen an den Arbeiten Beteiligten zu danken, denn angesichts des Arbeitsaufwands wurde alles präzise ausgeführt, und wir hatten zwei zuverlässige Autos für das Qualifying.»

Neben den Arbeiten fehlen auch Daten, die man im Sprint hätte sammeln können, erklärt der Ingenieur: «Wenn man den Sprint verpasst, verpasst man auch die Informationen über die Runden am Stück, die ebenfalls wichtig sind, um zu verstehen, wo man sein Auto feinabstimmen kann. Bei dieser Generation von Autos, die so empfindlich auf Fahrhöhen reagieren, verpasst man beispielsweise einige Informationen darüber, ob man noch einen letzten Millimeter herausholen kann oder nicht. Und ein Millimeter bedeutet bei dieser Generation von Autos eine erhebliche Anzahl von Millisekunden.» Und auf Millimeter und Millisekunden könnte es im WM-Endspurt noch ankommen…

GP-Qualifying, USA

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:32,510 min
02. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32,801
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:32,807
04. George Russell (GB), Mercedes, 1:32,826
05. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:32,912
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:33,084
07. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:33,114
08. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:33,139
09. Carlos Sainz (E), Williams, 1:33,150
10. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:33,160
11. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:33,334
12. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, 1:33,360
13. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, 1:34,466
14. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:33,651
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, 1:34,044
16. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:34,125
17. Esteban Ocon (F), Haas, 1:34,136
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:34,540
19. Alex Albon (T), Williams, 1:34,690
20. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, ohne Zeit

Sprint, Circuit of the Americas

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 37:58,229 min
02. George Russell (GB), Mercedes, +0,395 sec
03. Carlos Sainz (E), Williams, +0,791
04. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1,224
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,825
06. Alex Albon (T), Williams, +2,576
07. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +2,976
08. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +4,147
09. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +4,804
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +5,126
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +5,649
12. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +6,228
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +6,624
14. Franco Colapinto (RA), Alpine, +8,006
15. Oliver Bearman (GB), Haas, +13,576
Out
Esteban Ocon (F), Haas, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Kollision
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren, Kollision
Fernando Alonso (E), Aston Martin, Kollision

WM-Stand (nach 18 von 24 Grands Prix und 4 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Piastri 336 Punkte
02. Norris 314
03. Verstappen 281
04. Russell 244
05. Leclerc 177
06. Hamilton 130
07. Antonelli 89
08. Albon 73
09. Hadjar 39
10. Sainz 38
11. Hülkenberg 37
12. Alonso 36
13. Stroll 32
14. Lawson 30
15. Ocon 28
16. Tsunoda 22
17. Gasly 20
18. Bearman 18
19. Bortoleto 18
20. Colapinto 0
21. Doohan 0

Konstrukteurspokal
01. McLaren 650 Punkte (Weltmeister)
02. Mercedes 333
03. Ferrari 307
04. Red Bull Racing 300
05. Williams 111
06. Racing Bulls 72
07. Aston Martin 68
08. Sauber 55
09. Haas 46
10. Alpine 20

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