Ralf Schumacher zu Lewis Hamilton: Viele Fragen offen
Ralf Schumacher fragt sich: Kriegt Ferrari-Star Lewis Hamilton noch die Kurve, oder ist er einfach schon über dem Zenit?
Das Ferrari-Team erlebte in Brasilien eine WM-Runde zum Vergessen. Zwar konnten Charles Leclerc und Lewis Hamilton mit den Plätzen 5 und 7 im Sprint sechs WM-Punkte einfahren. Im Grand Prix am Sonntag ging das Duo aber leer aus. Leclerc, der den 21. Grand Prix der Saison von Startplatz 3 in Angriff nehmen durfte, fiel unverschuldet aus. Hamilton kam schon in der ersten Runde gleich zwei Mal einem Gegner zu nahe, kassierte eine Strafe und sah die Zielflagge am Ende auch nicht.
John Elkann meldete sich nach dem Rennwochenende mit einer klaren Message an die Piloten der Scuderia aus Maranello und erklärte: «Wir haben Piloten, die sich besser aufs Fahren konzentrieren und weniger reden sollten.» Auch Ralf Schumacher fand in seiner Analyse im «Sky»-Podcast «Backstage Boxengasse» deutliche Worte.
«Das war ein schwarzes Wochenende für Ferrari», sagt der Deutsche. «Charles Leclerc hat es im Qualifying noch relativ gut hinbekommen. Und Lewis Hamilton war nicht schlecht, hat sich aber schwerer getan. Er ist ja beide Male früh ausgeschieden und in den Qualifyings hat er es an diesem Wochenende auch nicht auf den Punkt gebracht. Also kann ma sagen, dass Charles Leclerc zur Zeit der Retter von Ferrari ist, wenn es denn geht.»
Mit Blick auf Ferrari-Teamchef Fred Vasseur fügt der ehemalige GP-Star an: «Der tut mir fast ein bisschen leid im Moment, weil ich denke, dass er jetzt viel zu tun hat.» Und er betont: «Was Lewis Hamilton angeht – um ihn muss man sich keine Sorgen machen. Aber die ganzen Fehler, die er macht... Auch wieder mit der gelben Flagge. Da wurde er ja freigesprochen, weil es wirklich ein sehr kurzes Timing war. Aber irgendwie hat man das Gefühl, dass der Film ein bisschen zu schnell für ihn geworden ist. Ich glaube, er braucht im Moment zu viel Energie, um mit dem Auto eine schnelle Runde hinzukriegen. Und das beschäftigt ihn dann so, dass er links und rechts nicht wirklich die Kapazitäten hat.»
Dies führe zu unnötigen Regelverstössen und kleineren Fehlern, fährt der sechsfache GP-Sieger fort. Die anhaltende Leistungskrise des siebenfachen Weltmeisters wirft für ihm viele Fragen auf: «Da ist die Frage, kriegt er das hin? Liegt das nur am Auto? Muss er das Auto ändern und passt dann das Konzept im nächsten Jahr besser? Oder ist der Film einfach wirklich zu schnell für ihn geworden, weil er jetzt einfach über dem Zenit ist? Ich traue mich nicht, das jetzt zu sagen, aber es sieht fast ein bisschen danach aus.»
São Paulo-GP, Autódromo José Carlos Pace
01. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32:01,596 h
02. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +10,388 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +10,750
04. George Russell (GB), Mercedes, +15,267
05. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +15,749
06. Oliver Bearman (GB), Haas, +29,630
07. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +52,642
08. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +52,873
09. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +53,324
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +53,914
11. Alex Albon (T), Williams, +54,184
12. Esteban Ocon (F), Haas, +54,696
13. Carlos Sainz (E), Williams, +55,420
14. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +55,766
15. Franco Colapinto (RA), Alpine, +57,777
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +58,247
17. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:09,176 min
Out
Lewis Hamilton (GB), Ferrari, Kollisionsschäden
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollisionsschäden
Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, Kollision mit Stroll
WM-Stand (nach 21 von 24 Grands Prix und 5 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Norris 390 Punkte
02. Piastri 366
03. Verstappen 341
04. Russell 276
05. Leclerc 214
06. Hamilton 148
07. Antonelli 122
08. Albon 73
09. Hülkenberg 43
10. Hadjar 43
11. Bearman 40
12. Alonso 40
13. Sainz 38
14. Lawson 36
15. Stroll 32
16. Ocon 30
17. Tsunoda 28
18. Gasly 22
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Konstrukteurspokal
01. McLaren 756 Punkte (Weltmeister)
02. Mercedes 398
03. Red Bull Racing 366
04. Ferrari 362
05. Williams 111
06. Racing Bulls 82
07. Aston Martin 72
08. Haas 70
09. Sauber 62
10. Alpine 22










