Langstrecken-WM: BMW verliert alles

Horner gelassen, Anderson skeptisch

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso und Sebastian Vettel

Fernando Alonso und Sebastian Vettel

Der Krieg der Welten (zwischen Ferrari und Red Bull Racing) wird zu einem Krieg der Worte.

«War of the Worlds» (Krieg der Welten) – ein Science-Fiction-Klassiker von H.G. Wells, in den 50er-Jahren für damalige Verhältnisse tricktechnisch hervorragend verfilmt, natürlich heute abgestaubt, später mit Kassenmagnet Tom Cruise neu im Kino, technisch brilliant, aber ohne Herz.

Die Formel 1 hat auch ihren Krieg der Welten – Ferrari gegen Red Bull Racing – und im letzten Saisonfünftel wird mit jedem Element gearbeitet, das den Gegner destabilisieren könnte, das Meiste davon spielt sich nicht auf der Rennstrecke ab, sondern über die Medien, als «War of the Words» (Krieg der Worte).

Da tritt Vettel-Jäger Fernando Alonso seinem Team verbal in den Hintern («bei uns wird viel geredet und wenig entwickelt, bei den anderen ist das umgekehrt»), stellt sich aber gleichzeitig hin und verkündet mit dem Brustton der Überzeugung: «Ich kann Weltmeister werden, und ich werde es auch.»

Kenner der Branche können über solche Stürme im Wasserglas nur müde lächeln. Ja was soll der Spanier denn auch sonst sagen? Dass ihm Angst und Bange ist über das gewaltige Entwicklungstempo von Red Bull Racing? Dass er nur noch eine WM-Chance hat, wenn nicht nur ihm einer in die Kiste fährt (mit besten Grüssen an den Lotus-Rennstall), sondern auch mal dem Vettel?

RBR-Teamchef Christian Horner kennt alle Tricks. «Reden ist Silber, Schweigen ist Gold», meint er zu den markigen Worten Alonsos. «Jeder kann prophezeien, was er will, am Ende entscheidet doch nur, was auf der Rennstrecke passiert.»

SPEEDWEEK-Technikexperte Gary Anderson bleibt dabei: «Ich weiss nicht, wie Ferrari aus heiterem Himmel den Entwicklungsvorsprung von Red Bull Racing egalisieren will. Zumal RBR auch in Abu Dhabi Neuerungen am Wagen haben wird. Die Tatsache, dass Alonso auf Schlagdistanz zu Vettel bleibt, ist primär der Fahrkunst von Fernando zuzuschreiben, weniger den Verbesserungen am Ferrari.»

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