KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jackie Stewart knöpft sich die FIA vor

Von Peter Hesseler
Stewart hält äussert Meinung oft und gerne

Stewart hält äussert Meinung oft und gerne

Der Dreifach-Weltmeister aus Schottland zürnt über die nachträgliche Titel-Diskussion und die Besetzung der Rennkommissare.

Jackie Stewart hat in Formel-1-Kreisen einen ähnlichen Status erlangt wie Franz Beckenbauer in der deutschen Fussball-Gemeinde. Wenn der 73-jährige schottische Weltmeister von 1969, 1971 und 1973 spricht, findet er zumeist Gehör. Vor allem, weil er sich gerne kritisch äussert.

Das hat er jetzt wieder getan. Stewart wettert, die Formel 1 sei «schlecht gemanagt.» Er wendet sich dabei allerdings nicht an das Management der Formel 1, sondern an den Weltverband FIA. «Alle Welt feierte Vettel als Weltmeister – und drei Tage später liess man die Frage aufkommen, ob der Titel rechtmässig sei», empört sich Stewart. «Das war ein schwerer Beweis für die mangelnde Organisation unseres Sports.»

Da ist was dran.

Die FIA hat sich inzwischen gerechtfertigt, der Vorfall mit den gelben und grünen Flaggen, der plötzlich zur Diskussion stand, habe am Renntag keiner Klärung bedurft. Dies sei erst später nötig geworden.

Stewart sieht ein Problem der nicht immer stringenten und transparenten Schiedssprüche, die teils während, teils nach den Rennen behandelt werden, die teils Einsprüche zulassen und teils nicht, in der Besetzung der Rennkommissare. Er fragt: «Wie kann es denn sein, dass in jedem Rennen vier neue Kommissare an der Strecke ihren Dienst versehen? Zumindest einer sollte ein Profi und bei jedem Rennen dabei sein.»

Und da er schon mal in Fahrt war, ergänzte er: «Präsident Jean Todt ist mir zu zurückhaltend. Er ist seit 2009 im Amt, aber man hört nichts von ihm. An mangelnder Kompetenz kann es nicht liegen. Vielleicht will er sich einfach Zeit nehmen.»

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