KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Luiz Razia: Endlich Stammfahrer

Von Petra Wiesmayer
Luiz Razia hat seinen ersten Arbeitstag hinter sich

Luiz Razia hat seinen ersten Arbeitstag hinter sich

Von der Vertragsunterzeichnung direkt ins Auto. Luiz Razia hat sein grosses Ziel endlich erreicht.

Wie fühlt es sich, endlich ein Formel 1 Stammfahrer zu sein?

Es fühlt sich toll an, klar. Ich habe mein ganzen Leben auf dieses Ziel hin gearbeitet und habe jetzt endlich die Chance bekommen. Für mich ist das eine sehr schöne Gelegenheit mich zu beweisen und zu zeigen, dass ich wirklich hierher gehöre. Jetzt muss ich hart arbeiten, denn ich bin sehr spät zum Team gekommen und muss mich mit allem vertraut machen und auch sehen, was ich mit dem Auto alles machen kann. Es ist doch etwas ganz Anderes als die GP2. Das Auto ist ganz anders, man kann viel mehr damit machen, Einstellungen während einer Runde ändern, an seinen Fahrstil anpassen oder an den Reifenabbau. Daran muss ich während dieser Tests hart arbeiten, um mich bis zum Saisonstart daran zu gewöhnen.

War der Winter schwierig, mit der Unsicherheit, wie es weitergeht?

Der Winter war sehr hart für mich. Ich musste meine Motivation aufrecht erhalten und weiter trainieren und mit den Teams in Kontakt bleiben um einen Vertrag zu bekommen. Aber das zählt jetzt alles nicht mehr. Jetzt muss ich an den Dingen arbeiten, die mich weiterbringen und darauf werde ich mich von jetzt an konzentrieren.

Wie lief es heute?

Der Vormittag lief recht gut. Wir haben einige Dinge getestet und ich musste mich an all die Funktionen am Lenkrad gewöhnen. Ausserdem haben wir Reifen getestet. Das lief alles recht gut, aber dann hatten wir ein Problem mit dem Motor und ich musste stehen bleiben. Wir haben daran gearbeitet, aber das dauerte und wir konnten leider nicht mehr fahren. Das Team hat aber alles gegeben um das Auto wieder flott zu bekommen. Morgen wird alles wieder okay sein.

Hat das Auto ein besseres Potential als das vom letzten Jahr?

Ich habe das vom letzten Jahr nicht getestet, kann also nicht sagen, ob es besser ist. Es gibt aber sicher Raum für Verbesserungen. Sobald wir alle Reifen und das gesamte Auto ausführlich testen und ein gutes Set Up finden, werden wir sehen, wo wir stehen.

Ihr Teamkollege ist auch ein Rookie. Wird es da besonders schwer, das Auto weiter zu entwickeln?

Das macht es sicher nicht einfach und für das Team war es sicher eine schwere Entscheidung. Für uns wird es ein harter Job. Ich denke, wir müssen einfach zusammenarbeiten und versuchen unser Bestes zu geben. Es wir schwer für Chilton und mich, denn es gibt auch Strecken, die wir nicht kennen und viele Dinge sind neu für uns. Ich denke aber, dass GP2-Fahrer sich normalerweise recht schnell eingewöhnen. Zumindest hoffe ich das.

Was waren Ihre ersten Eindrücke von den Reifen?

Ich kenne bisher nur den harten Reifen und der unterscheidet sich von denen in der GP2. Er ist viel härter, aber er ist zumindest konstant. Er baut zwar auch ab, aber weniger als ich erwartet hatte. Man kann mit dem Reifen gut arbeiten. Mehr kann ich im Moment nicht sagen.

Gibt es einen grossen Unterschied in der Zusammenarbeit mit den Ingenieuren als Stammfahrer zu der Arbeit als Testfahrer?

Ja, es gibt einen Unterschied. Ich denke, jeder gibt soviel Information weiter wie möglich, sie halten nichts zurück, geben einem alles, was man braucht und behandeln einen sehr gut. Es ist ein immenser Unterschied.

Wie ist Ihr Eindruck von KERS und DRS?

Ich glaube, ich habe schon alle getestet. Renault, Williams, Ferrari und Mercedes. Ich habe da gute Informationen, die ich dem Team geben kann. Heute hat beides sehr gut funktioniert.

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