Horner: Titelchance intakt
Horner wartet auf die schnellen Strecken
Der Rückstand ist gewachsen, aber das kümmert den Red-Bull-Teamchef wenig.
Nach sechs Rennen und einer Nullrunde für Sebastian Vettel liegt die Speerspitze von Red Bull Racing nun 28 Punkte hinter Jenson Button von BrawnGP auf Rang 2 der Fahrerwertung. Red Bull Racing liegt in der Konstrukteurswertung 43,5 Zähler hinter den Brawn-Mercedes auf Rang 2.
Und Ferrari überflügelte Red Bull Racing in Monaco erstmals vom Tempo und den Ergebnissen her. Mit Kimi Räikkönen und Felipe Massa auf den Rängen 3 und 4 vor Mark Webber.
«Die Plätze fünf und sechs wären das Optimum gewesen. Leider war Ferrari hier das ganze Wochenende schneller als wir», gab Teamchef Christian Horner nach dem Rennen, dass sein Shooting-Star Sebastian Vettel wegen Unfalls nicht beendete, unumwunden zu.
Der Heppenheimer war mit einer gewagten Strategie auf einen kurzen ersten Rennabschnitt angesetzt worden, ruinierte sich jedoch nach kürzester Zeit die weicheren der beiden Reifenmischungen.
«Ich würde die aggressive Strategie nicht als Fehler bezeichnen. Wir mussten etwas versuchen, um vielleicht einen Ferrari hinter uns zu lassen», so Horner über das Wochenende, das für Vettel bereits in der Qualifikation wegen zu viel Verkehrs auf der Strecke (Startplatz 4 statt Poleposition) in die falsche Richtung gelaufen war.
Teamkollege Mark Webber liess die sensible weichere Mischung zum Rennende hin aufziehen, als die dann stark gummierte Strecke die Schwächen der Gummis mehr und mehr kaschierte.
Jetzt gilt es zu analysieren, wieso Vettels Walzen zu Rennbeginn schon nach zwei Runden dramatisch abbauten, während Jenson Button mit derselben Bridgestone-Variante vorne problemlos das Feld kontrollierte.
Horner verkündet aber schon Mal: «Wir geben uns im Kampf um den WM-Titel erst geschlagen, wenn er rechnerisch nicht mehr zu holen ist.»
Und zum Fehler Vettels, der seinen zweiten Unfall 2009 nach Melbourne verzeichnete, sagt er: «Sebastian ist unglaublich reif und kann mit Rückschlägen gut umgehen. Außerdem liegt der Druck nicht auf ihm, sondern auf Brawn GP. Die haben viel mehr zu verlieren.»
Red Bull Racing hofft in der Türkei (7. Juni) mehr vom neuen Doppeldiffusor zu profitieren als auf dem langsamen Strassenkurs von Monaco.