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Helmstreifen rettet Max Chilton vor Verletzung!

Von Mathias Brunner
Ein toter Streckenposten in Kanada, Reifenplatzer in England, ein vom Rad getroffener TV-Mann in Deutschland. Zum Glück gibt’s in Sachen Sicherheit auch gute Nachrichten.

Charlie Whiting, Starter und Sicherheits-Delegierter der FIA, nahm am Nürburgring einen Helm des englischen Rennfahrers Max Chilton entgegen. Whiting wird den Arai-Kopfschutz seinen Kollegen des FIA-Instituts zur Detail-Untersuchung weiterleiten. Im turbulenten GP-Wochenende von Deutschland ging fast unter: Der Helm hat den jungen Briten möglicherweise vor einer Verletzung bewahrt.

Chiltons Helm, genauer der aufs Visier aufgeklebte Zylon-Streifen, hat den Einschlag eines Fremd-Objekts absorbiert. Der Marussia-Fahrer wurde am Freitag in aller Wahrscheinlichkeit von einem Kiesel getroffen, aufgewirbelt von einem Rad des Lotus von Kimi Räikkönen, zuvor auf die Bahn geschaufelt vom Lotus von Romain Grosjean. Chilton hatte noch die Geistesgegenwart, den Kopf zu senken. Was passiert wäre, hätte der Stein das Visier getroffen, ist reine Spekulation.

Die Visiere müssen jedoch gemäss FIA-Vorschriften den sogenannten Snell-Test bestehen: das Visier wird dabei mit einer kleinen, eingrämmigen Stahlkugel beschossen, die mit 500 km/h aufs Visier trifft und es nicht durchschlagen darf. Anschliessend wird die gleiche Stelle mit einer 790 Grad heissen Propangasflamme 45 Sekunden lang beflammt. Auch dies muss das Visier verkraften, ohne dass etwas durch dringt.

Der besagte Zylon-Streifen wird seit 2011 vom Autoverband FIA vorgeschrieben. Der gebogene Streifen ist 50 Millimeter hoch und überlappt den Übergang von Visier und Helmschale um je 25 mm. Er wiegt 70 Gramm. Die Einführung ist eine Folge von Felipe Massas Unfall 2009 auf dem Hungaroring, als der Schuberth-Helm des Brasilianers von einer Schraubenfeder getroffen wurde, die aus dem Heck des BrawnGP-Renners von Rubens Barrichello gefallen war. Die Helmkante oberhalb des Visiers verhinderte damals das Schlimmste, aber Felipe wurde schwer verletzt. FIA und die drei Formel-1- Helmhersteller Arain, Schuberth und Bell gingen darauf der Frage nach: Wie kann der Übergang zwischen Visier und Helm verstärkt werden?

Zylon, ein künstlich hergestelltes Polymer, wird aufgrund seiner besseren Energie-Absorbtionsfähigkeit der Kohlefaser vorgezogen und findet beispielsweise in Schutzwesten für Sicherheitskräfte Anwendung.

Der Steinschlag am Helm von Chilton war die erste grosse Bewährungsprobe, die mit Bravour bestanden worden ist.

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