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GP2-Meister Fabio Leimer: Formel-1-Testplatz und DTM?

Von Mathias Brunner
Fabio Leimer, der natürliche Nachfolger der Schweizer Rennfahrer Clay Regazzoni und Marc Surer, ist Realist: «Einen Platz in der Formel 1 zu finden, wird nicht einfach.»

Fabio Leimer hat in diesem Jahr sehr viel richtig gemacht: Der 24-Jährige Schweizer aus Rothrist (Kanton Aargau) hat erstmals seit Marc Surer 1979 einen Monoposto-Titel von internationalem Wert erobert. Der Basler Surer sicherte sich damals den Formel-2-EM-Titel (wie 1970 der Tessiner Clay Regazzoni), Leimer ist nun der neunte GP2-Champion. Die logische Frage: Sehen wir Fabio Leimer 2014 in der Formel 1?

Die meisten GP2-Meister sind im Grand-Prix-Sport etabliert: Der 2005er Champion Nico Rosberg und der 2006er Meister Lewis Hamilton als Silberpfeil-Fahrer bei Mercedes, Nico Hülkenberg (Gewinner 2009) bei Sauber, Pastor Maldonado (Meister 2010) bei Williams, Romain Grosjean (2011) bei Lotus. Bei anderen hat es nicht so richtig geklappt: Timo Glock (GP2-Meister 2007) musste Ende 2012 seinen Marussia-Platz des Geldes wegen für Max Chilton räumen, Giorgio Pantano (Champion 2008) ist wie der heutige Lotus-Testfahrer Davide Valsecchi (Meister 2012) ein ewiges Talent. Immerhin bestritt Pantano einige Grands Prix. Valsecchi muss derzeit hoffen, dass Lotus seinen Star Kimi Räikkönen weiterhin nicht bezahlen kann und der Finne für die Rennen von Texas und Brasilien aus Trotz zuhause bleibt, wie er es in Abu Dhabi angedroht hat.

Fabio Leimer hat mehrmals für Sauber getestet und dabei eine gute Figur gemacht. Sein Problem sind nicht Begabung oder mangelnde Unterstützung. Selbst wenn Fabio vom Fahrtyp eher ein Ralf als ein Michael Schumacher ist und selbst wenn er mit dem Schweizer Unternehmer Rainer Gantenbein einen äusserst spendablen Mäzen hinter sich weiss – das wahre Problem besteht darin, dass es derzeit für den Formel-1-Sport talentiertere Fahrer gibt, die obendrein noch mehr Geld mitbringen können.

Bei allem Respekt für die feine Leistung von Leimer: Es wäre Augenwischerei zu behaupten, dass sich die GP-Teams um seine Dienste reissen. Nico Hülkenberg, Pastor Maldonado, Felipe Massa, das sind derzeit heiss gehandelte Aktien, dazu kommen Rohdiamant Kevin Magnussen und die Mietwagenfahrer Max Chilton, Charles Pic oder Giedo van der Garde – wo soll da für Fabio Leimer Platz sein?

Dank viel Biss und noch mehr Goodwill seines Gönners Gantenbein (Bautor, Trocknungssysteme) hat es Fabio Leimer weiter gebracht als Hunderte anderer junger Fahrer, aber der Schweizer ist gleichzeitig Realist und sagt: «Ich weiss noch nicht, was ich 2014 machen werde. Mein Management und ich prüfen derzeit verschiedene Möglichkeiten. Ich halte es für realistisch, einen Job als Formel-1-Testfahrer zu finden, selbst wenn wir natürlich wissen, dass dies nicht einfach sein wird. Gleichzeitig will ich mich aber an den anderen Wochenenden mit Rennfahren fit halten. Die DTM ist dabei eine Möglichkeit.»

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