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Austin: Pirelli bleibt hart

Von Petra Wiesmayer
Pirelli setzt in Austin auf die beiden härtesten Reifenmischungen

Pirelli setzt in Austin auf die beiden härtesten Reifenmischungen

Beim Grand Prix der USA in Austin geht Pirelli auf Nummer sicher. Die Italiener bringen die beiden härtesten Reifenmischungen mit nach Texas.

Der Grand Prix der USA ist das vorletzte Rennen des Jahres und findet nach der Premiere 2012 erst zum zweiten Mal statt. Wie schon letztes Jahr, setzt Pirelli auch am kommenden Wochenende auf die Reifenmischungen Hart und Medium. Der Circuit of The Americas ist eine extrem variantenreiche Strecke, auf der durch die abwechselnd schnellen und langsameren, technischeren Abschnitte viel Energie durch die Reifen geleitet wird. Auf diesem Kurs werden sämtliche Eigenschaften der Pneus gefordert. Beim Beschleunigen aus den langsameren Kurven ist gute Traktion gefragt, bei den Richtungswechseln in den Hochgeschwindigkeitskurven des 5,513 Kilometer langen Kurses kommt es auf den lateralen Grip an.

«Der harte und der Medium-Reifen sind die beste Wahl für den Grand Prix der USA, denn es ist eine Strecke, die starke Kräfte auf die Reifen einwirken lässt, also braucht man die haltbarsten Mischungen», erklärt Motorsportchef Paul Hembery. «Außerdem gibt es einige schnelle Kurven und viele Höhenunterschiede, in dieser Hinsicht ist es ein bisschen wie in Spa. Wenn aber mehr Energie durch die Reifen fließt, dann werden sie heißer, was wiederum den Verschleiß und den Abrieb erhöht.»

Dieses Jahr wisse man schon mehr, was einen erwartet, fährt Hembery fort, während die Reifenwahl letztes Jahr mehr oder weniger ein Schuss ins Blaue gewesen sei. «Dieses Jahr sind die Mischungen weicher, daher erwarten wir zwei Stopps im Rennen, je nachdem, wie sich die Strecke entwickelt. Es ist zwar schon November, aber es ist noch ziemlich warm, was einen weiteren Einfluss auf den wärmebedingten Verschleiß hat.»

Markenbotschafter Jean Alesi kennt die Strecke in Austin nicht aus eigener Rennerfahrung, in den USA ist der Franzose aber einige Male gefahren. «Der US-Grand-Prix 1990 war mein erster Grand Prix auf Pirelli-Reifen. Ich fuhr damals für Tyrell und es war ein gutes Rennen für mich», erinnert er sich. «Es war der erste Grand Prix meiner ersten kompletten Formel-1-Saison und an so etwas erinnert man sich immer. Damals waren die meisten Strecken in den USA Straßenkurse, und die in Phoenix war keine Ausnahme.»

Allerdings seien die Reifenregeln völlig offen gewesen, erklärt Alesi. «Die Dimensionen waren vorgeschrieben, aber davon abgesehen konnten die Hersteller machen, was sie wollten. Mit Pirelli konnten wir das Rennen ohne einen einzigen Stopp bestreiten, während andere stoppen mussten. Das war der Schlüssel unserer starken Leistung, die viele Leute überraschte: Ich führte das Rennen viele Runden lang an und wurde am Ende Zweiter hinter Ayrton Senna im viel stärkeren McLaren-Honda! Dieser Unterschied lag nur an den Reifen.»

«Das erste Rennen in Austin 2012 war eine richtige Show mit Ehrengästen, die von Schauspielern bis zu Astronauten reichten und es war fantastisch zu sehen, mit wie viel Enthusiasmus die Amerikaner die Formel 1 annahmen. Zu meiner Zeit war das nicht so», sagt Alesi weiter. «Austin scheint auch für die Fahrer eine spannende Strecke zu sein, was natürlich hilft. Ein Detail des letzten Jahres, an das sich bestimmt alle noch erinnern, sind die Cowboy-Hüte von Pirelli auf dem Podium: Das hat wirklich Spaß gemacht.»

Die Strecke aus Reifensicht

Wie Abu Dhabi, ist Austin eine der wenigen Strecken im Rennkalender, auf denen gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Die anderen sind Südkorea, Singapur und Brasilien. Der Streckenbelag, der 2012 neu war, ist allgemein sehr glatt. Im Laufe der Zeit wir ein Belag jedoch immer rauer, weil der Bitumen von Oberfläche abgetragen wird und die kleinen Steinchen herauskommen, aus denen der Asphalt hergestellt wird.

Es gibt in Austin zwei Schlüsselstellen, an denen die Reifen besonders beansprucht werden. Die erste ist Kurve 1, eine Haarnadelkurve, in der die Reifen optimale Traktion liefern müssen – auch wenn sie in der ersten Runde noch kalt sind. Kurve 11 in ebenso anspruchsvoll, da die Piloten während des Einlenken bremsen müssen, wodurch es zu einer ungleichen Verteilung der Kräfte auf die Reifen kommt. Guter Grip ist hier unbedingt nötig.

Die Autos werden mit einer kurzen Getriebeübersetzung und mittlerem Abtrieb eingestellt, ein Setup das dem ähnelt, das man beim Grand Prix der Türkei in Istanbul fuhr – der Circuit of The Americas hat einige Ähnlichkeiten mit dem Kurs in der Türkei.

Die ersten Drei des letzten Jahres in Austin (Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Fernando Alonso) wählten eine Ein-Stopp-Strategie, wobei sie auf der mittleren Mischung starteten und das Rennen auf der harten beendeten. Der Zeitunterschied zwischen den beiden Mischungen lag bei etwa einer halben Sekunde pro Runde, dieses Jahr sollte er etwas größer sein.

 

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