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Gary Anderson: «Weiss Lewis Hamilton, was er will?»

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton auf dem Weg zu Rang 4

Lewis Hamilton auf dem Weg zu Rang 4

Mercedes-Pilot Lewis Hamilton erstmals seit Korea vor seinem Stallgefährten Nico Rosberg. Aber nach dem Rennen gab es dicke Luft bei den Silberpfeilen.

Das war wieder der Lewis Hamilton, wie wir ihn kennen: Nach eher durchzogenenen Leistungen – möglicherweise wegen eines beschädigten Chassis – ist Lewis Hamilton im USA-GP von Austin (Texas) guter Vierter geworden. Aber einige Funksprüche des Formel-1-Champions von 2008 geben im Fahrerlager zu reden.

Schon in Runde 13 war der Brite über Funk ermahnt worden: «Bitte achte auf deine Reifen.» Worauf Hamilton antwortete: «Das tu ich, Mann, aber lasst mich gefälligst konzentrieren.» Übersetzung, frei nach Kimi Räikkönen: Ich weiss schon, was ich mache, und nun lasst mich bitteschön in Ruhe.

Nur eine Runde später der nächste Funkspruch ins Cockpit von Hamilton: «Okay, Lewis, Webber ist schneller als du. Du musst deine Reifen managen.» Lewis, leicht pampig: «Probier’ ich doch!»

Ex-GP-Fahrer Martin Brundle weiss: «Lewis Hamilton hasst das! Er will keine Reifen managen. Seine ganze Seele brennt danach, auf die Rennbahn hinaus zu fahren und so schnell als möglich zu sein.»

In Runde 17 funkt Lewis: «Ich habe keinen Grip, Mann.»

BBC-Technikexperte Gary Anderson schüttelt über solchen Funkverkehr den Kopf: «Also ich kann mir gut vorstellen, dass man nach dem Austin-Rennen ein paar Wörtchen über diesen Wortwechsel gesprochen hat. Die Techniker versuchten ja nur, Lewis auf dem Laufenden zu halten. Das ist doch kein Grund, nassforsch zu werden.»

In Runde 29 meldete sich Hamilton dann: «Ich brauche mehr Feedback über die Reifen, haltet mich auf dem Laufenden.»

Nochmals Gary Anderson: «Weiss Lewis eigentlich, was er will? Zuerst sagt er quasi seiner Truppe, sie solle ihn in Ruhe lassen. Dann vermisst er Informationen.»

Der wankelmütige Brite nach der Fahrt zu Rang 4: «Das Auto fühlte sich wesentlich besser an als in Abu Dhabi. Das neue Chassis hat zweifellos geholfen. Ich sah, wie Fernando Alonso zum Schluss aufrückte. Also passte ich noch mehr auf meine Reifen auf, um am Ende Reserven zu haben. Er machte Attacke, ich konnte aber reagieren. Wenn er um einen Zehntel näher rückte, legte ich zwei nach. Wenn er drei Zehntel näher kam, legte ich vier nach. Ich war erleichtert, dass ich das konnte.»

Lewis ist dank Rang 4 in der WM vor Kimi Räikkönen auf den dritten Zwischenplatz gerückt.

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