Stefan-GP: Kein Motorenpartner, Verschwörungstheorien

Von Mathias Brunner
Der Geschäftsmann Zoran Stefanovic versucht, seit mehr als 15 Jahren einen Fuss in die Tür zum Grand-Prix-Sport zu klemmen. Das wird auch für 2015 nicht klappen. Wird er absichtlich behindert?

Keiner kann Zoran Stefanovic vorwerfen, er gebe schnell auf. Der serbische Geschäftsmann spielte erstmals 1997 mit dem Gedanken, in die Formel 1 einzusteigen. Damals wollte er das Lola-Projekt übernehmen. Er war gut beraten, letztlich die Finger davon zu lassen – die britischen Rennwagen waren jämmerliche Kisten. Wesentlich konkreter wurde es gut zwölf Jahre später: Stefanovic traf mit Toyota im Herbst 2009 ein Abkommen, nach deren Formel-1-Rückzug mit jenem Auto anzutreten, das die Japaner für die Saison 2010 gebaut hatten. Doch die FIA sprach ihr Vertrauen dem Sauber-Rennstall aus, einen zusätzlichen Platz im GP-Sport erhielt nicht Stefan-GP, das Formel-1-Projekt von Stefanovic, sondern die neuen Plätze gingen an Lotus Racing (heute Caterham), Campos Grand Prix (später als HRT am Start, dann pleite gegangen) und Virgin Racing (heute Marussia).

«Stefan Grand Prix» bewarb sich im April 2010 neben Durango aus Italien und Epsilon Euskadi aus Spanien erneut um den dreizehnten Team-Platz, dieses Mal für die Saison 2011. Jedoch entschied sich der Autoverband FIA im September 2010 dazu, kein weiteres Team für die folgende Saison zuzulassen.

Als die FIA für 2015 erneut nach Kandidaten suchte, bewarb sich Stefanovic ein weiteres Mal, doch nun sagt der Serbe gegenüber den Kollegen von «Omnicorse»: «Wir haben unsere Bewerbung zurückgezogen – wir haben es nicht geschafft, mit einem Motorhersteller ein Abkommen zu schliessen. Aber ich glaube fest daran, dass es für uns eine Zukunft in der Formel 1 gibt.»

Zu Gerüchten, wonach er an eine Übernahme des Marussia-Rennstalls denke, sagt er: «Wir haben seit vielen Jahren Kontakt zu verschiedenen Teams. Aber auf Details dieser Gespräche will ich nicht eingehen.»

Stefanovic glaubt, dass er 2010 ganz nahe an seinem Traum war: «Ich bin überzeugt davon, dass der Toyota ein überaus konkurrenzfähiges Auto gewesen wäre. Und das ist für mich auch der Grund, wieso sich gewisse Teams gegen unsere Bewerbung gewehrt haben.»

Dass ein Mangel an Finanzierung der Grund für das Scheitern war, wischt der Serbe vom Tisch: «Es gibt Menschen, die zu viel Zeit haben und dann vorwiegend über andere reden. Dabei lassen sie die Fakten gerne aussen vor. Ich werde nicht nachlassen. Das bedeutet zwar nicht, dass ich Formel-1-Sport um jeden Preis betreiben will, aber ich bleibe dabei, dass es Platz für ein Stefan-GP-Team gibt.»

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