Didi Mateschitz: «Wann ist Red Bull wieder vorne?»

Von Günther Wiesinger
Red Bull-Racing-Rennstallbesitzer Dietrich Mateschitz über den Rückstand zu Mercedes, das Pech von Sebastian Vettel und die Lichtblicke Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat.

Red Bull Racing steht in der Formel 1-WM 2014 bisher gegen Mercedes auf verlorenem Posten, Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel liegt nach fünf Rennen in der WM-Wertung nur an vierter Position.

Aber Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz zeigt Geduld und Zuversicht und freut sich auch über die starken Leistungen von Daniel Ricciardo und Toro Rosso-Rookie Daniil Kvyat.

Herr Mateschitz, Red Bull Racing ist kein Siegerteam mehr. Ihre Geduld wird 2014 auf ein harte Probe gestellt?

Ja, wir haben noch viel zu tun. Packen wir es an!

Es kommt immer wieder zu Defekten. Es geht nur langsam vorwärts bei Renault?

Ja, wir haben seit den ersten Wintertests Schwierigkeiten. Und es gibt leider heute auch nur sehr beschränkte Möglichkeiten für Testfahrten.
Wir verstehen die Reifen nicht so gut wie Mercedes und auch das Zusammenspiel mit dem kompletten Antriebsstrang, mit dem Energie-Rückgewinnungssystem, es fehlt an Leistung.
Man muss neidlos anerkennen, dass bei Mercedes ein hervorragender Job gemacht wurde und wird.
Ich hoffe schon, dass wir aufholen, aber das wird bis zur Saisonhalbzeit dauern. Die Hoffnung ist das Letzte, was stirbt. In der Politik würde man sagen: Wir müssen das aussitzen.
Schön wäre, wenn wir bis zum Rennen in Spielberg besser dastehen würden.

Red Bull Racing und Toro Rosso sind langfristig an Motoren-Lieferant Renault gebunden. Ein Wechsel zu Honda für 2016 wäre also unvorstellbar?

Erstens haben wir einen langfristigen Vertrag mit Renault. Ein Wechsel ist allein aus diesem Grund keine Option. Und zweitens würden wir auch bei Honda nur einen Kundenmotor erhalten.

Ausgerechnet für 2014 hat auch Toro Rosso Renault als Motorenpartner. Ärgerlich?

Ich glaube nicht, dass Toro Rosso wesentlich anders dastehen würde, wenn sie noch den Ferrari-Motor hätten.

Ein Lichtblick ist die Performance von Mark-Webber-Nachfolger Daniel Ricciardo. Haben sie solche Leistungen von ihm erwartet?

Wir dürfen in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass Sebastian viel Pech gehabt hat.
Aber das soll nicht darüber hinweg täuschen, dass Daniel uns alle überrascht hat. Er hat vom ersten Tag an keine Schwächen gezeigt. Das bedeutet auch: Er ist bei Toro Rosso durch eine gute Schule gegangen. Ich muss also dem Toro Rosso-Team mit Franz Tost ein Kompliment aussprechen. Unser Nachwuchsteam hat seine Aufgabe absolut erfüllt und wieder einen Spitzenfahrer für Red Bull Racing aufgebaut.
Wir wurden kritisiert, als wir Daniel diese Chance gegeben haben. Aber unsere Entscheidung war richtig. Auch bei Daniil Kvyat wurden wir kritisiert. Er könnte eines Tages der nächste Fahrer für Red Bull Racing werden, der aus unserem eigenen Junioren-Team kommt.

In sechs Wochen findet der Formel-1-GP auf dem Red Bull Ring statt. Wie sind sie mit der Entwicklung zufrieden?

Wir sind bei allem, was die Organisation und die Rennstrecke betrifft, im Plan. Man hat mir gesagt, wir seien bei den Bauarbeiten sogar sechs Tage voraus. Der milde Winter hat uns geholfen. Also freuen wir uns darauf.

Der Grand Prix wird ausverkauft sein. Trotzdem wird ein zweistelliger Millionen-Betrag als Minus bleiben?

Wir reden bei Red Bull nicht über Zahlen. Aber wegen der enormen Investitionen für die zusätzlichen Tribünen und so weiter geht sich ein «Break Even» bei weitem nicht aus.
Aber da wir am Renntag wirklich ausverkauft sind und am Sonntag 120.000 Zuschauer haben werden, wird es uns gelingen, den Verlust niedriger zu halten, als wir ursprünglich erwartet haben.

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