Hockenheim-Training: Kein FRIC, keine Protestwelle
Vor dem ersten Training zum Grossen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring ist klar: Kein Rennstall wird das umstrittene Aufhängungssystem FRIC verwenden.
Heute Morgen bestätigt der Autoverband FIA: Sämtliche elf Formel-1-Rennställe verzichten auf den Einsatz des so genannten FRIC-Systems (front and rear interconnected), jene vernetzte Aufhängungshydraulik, welche dafür sorgt, dass der Wagen ruhiger liegt und sich die Aerodynamik damit nachhaltiger entfalten kann.
Damit ist eine Protestwelle abgewendet – aber nur in Hockenheim. Denn noch ist nicht klar, ob der Verzicht auch fürs Ungarn-GP-Wochenende und für die restlichen WM-Läufe gilt. Und dann geht die ganze Diskussion wieder von vorne los.
Selbst wenn es in Hockenheim keine Proteste geben wird: der Unmut im Fahrerlager bleibt. In den meisten Teams wird über das Vorgehen der FIA in dieser Angelegenheit geschimpft, wie üblich ist die Formel 1 auch in Sachen FRIC tief zerstritten.
Die unmittelbare Frage in Hockenheim: Wie wird sich das Verbot auf die Konkurrenzfähigkeit der verschiedenen Autos auswirken?
Stars wie Lewis Hamilton und Fernando Alonso sind davon überzeugt, dass sich die Hackordnung überhaupt nicht verändern wird. Die meisten Gegner sind jedoch davon überzeugt, dass ein Verbot von FRIC oder der freiwillige Verzicht die Silberpfeile ein wenig Schärfe kostet. FRIC ist im Mercedes so gut integriert wie in keinem anderen Formel-1-Renner.
Thema der Woche
Es kam ganz anders: Die verrückte MotoGP-Saison 2025
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
Mittelfristig wird FRIC ab 2015 nicht mehr im Auto stecken dürfen. Ob das sinnvoll ist, darf bezweifelt werden: spätestens ab 2017 will der Autoverband FIA aktive Radaufhängungen wieder erlauben – und FRIC ist eigentlich nichts anderes als ein passives Ausgleichssystem, das den gleichen Zweck anvisiert.
Fazit von Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn: "Einmal mehr mangelt es unserem Sport an Kompetenz – es kann doch nicht sein, dass Regeln mitten in der Saison geändert werden."
Damit spricht sie vielen im Fahrerlager aus dem Herzen.
Schon gesehen?
Newsletter
Motorsport-News direkt in Ihr Postfach
Verpassen Sie keine Highlights mehr: Der Speedweek Newsletter liefert Ihnen zweimal wöchentlich aktuelle Nachrichten, exklusive Kommentare und alle wichtigen Termine aus der Welt des Motorsports - direkt in Ihr E-Mail-Postfach