Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mexiko-GP kommt: Vertrag bis 2019 unterzeichnet

Von Mathias Brunner
Die mexikanische «Reforma» berichtet: Die Rückkehr des Grossen Preises von Mexiko sei beschlossene Sache – Fünfjahresvertrag von 2015 bis 2019 unterzeichnet.

Noch ist es nicht offiziell bestätigt, aber die Tageszeitung «Reforma» aus Mexiko-Stadt berichtet: das Land erhält wieder einen Formel-1-WM-Lauf, der Vertrag sei vergangene Woche mit Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone unterzeichnet worden. Gefahren wird im «Autódromo Hermanos Rodríguez», auf jener Strecke also, wo der Mexiko-GP schon früher stattfand und die nach den legendären Rennfahrer-Brüdern Ricardo und Pedro Rodríguez benannt ist. Als Termin ist Oktober oder November 2015 anvisiert.

Der Kurs war bereits von 1963 bis 1970 und von 1986 bis 1992 Austragungsort von Formel-1-WM-Läufen, die potentielle Rückkehr in den Kalender wurde durch die gewaltige Unterstützung für die beiden neuen Formel-1-Mexikaner Sergio Pérez und Esteban Gutiérrez ausgelöst.

In den letzten beiden Jahren reisten rund 30.000 Mexikaner jeweils zum Austin-GP, um ihre Landsleute anzufeuern, ab 2015 können sie das auch im eigenen Land tun.

Schon 2014 sollte auf dem «Autódromo Hermanos Rodríguez» wieder ein Formel-1-Lauf stattfinden, doch der November-Temin platzte – die Zeit war zu knapp, die Piste auf Vordermann zu bringen.
Zuvor galt eine Weile lang der Touristenort Cancún als Favorit, doch die Behörden erwiesen sich als wenig hilfsbereit. Ein fertiges Projekt landete in der Schublade.

Dann manövrierte sich Mexiko-Stadt auf die Pole-Position, wobei jahrelang darüber debattiert wurde, ob man den früheren GP-Kurs renovieren, einen neuen Kurs bauen oder auf einen Strassenkurs ausweichen solle.

Hinter den Kulissen stellte Carlos Slim Domit die Weichen. Der Sohn von Carlos Slim Hélu (zeitweise der reichste Mann der Welt) könnte einen Mexiko-GP aus der Portokasse des väterlichen Telekommunikations-Unternehmens Telmex bezahlen können. Doch Slim junior war von Anfang an clever genug, andere Firmen vom Projekt zu begeistern.

Das Projekt nahm Schwung an, als Charlie Whiting (der Sicherheitsdelegierte und Starter der Formel 1) im vergangenen Jahr die Rennstrecke besuchte. Whitings Aufgabe ist, alle von der FIA zugelassenen Strecken zu inspizieren und abzunehmen und sein Besuch in Mexiko diente dazu, alle Arbeiten zu umreissen, die noch nötig sind, um die Strecke nachzurüsten.

Whiting war in Begleitung von Tavo Hellmund, dem Gründer des Rennens in Austin, der sich seit seinem Abgang in Texas auf Mexiko konzentriert. Sein verstorbener Vater Gustavo war Promoter der Veranstaltung. Mit vor Ort waren auch FIA-Vizepräsident und Rennkommissar Jose Abed, der in der Vergangenheit ebenfalls das Organisationskomitee des Mexiko-Grand-Prix leitete. Die zusätzliche Anwesenheit eines Vertreters der Firma von Hermann Tilke war eine Bestätigung dafür, dass das deutsche Unternehmen für die nötigen Aufrüstungen verantwortlich ist.

Tavo Hellmund weiss, wie rennverrückt die Mexikaner sind: Zu einer Demofahrt des damaligen Sauber-Fahrers Sergio Pérez 2011 tauchten in Guadalajara 150.000 Fans auf. Tavo: «Wenn ich das aufs Rennen umlege, dann könnten wir leicht einen neuen Besucherrekord aufstellen.»

Der Umbau wird (je nach Quelle) auf zwischen 75 und 100 Mio Dollar geschätzt.

Hellmund weiter: «Wir müssen vieles neu machen, aber wir müssen nicht bei null anfangen. Wir haben mit zwei einheimischen Piloten eine goldene Gelegenheit, die sollten wir nicht verpassen.»

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