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Marco Mattiacci (Ferrari): Fragwürdige Argumente

Von Mathias Brunner
Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci

Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci

Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci will, dass im Hinblick auf die Saison 2015 mehr entwickelt werden darf. Dafür ist ihm nun ein ganz neues Argument eingefallen.

Weihnachtskarten dürften zwischen Maranello und Brackley in diesem Jahr kaum verschickt werden: In Italien steckt Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci und seiner Truppe eine Bemerkung von Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff wie eine Fischgräte im Hals.

Der Wiener hatte vor kurzem erklärt, wer daran denke, Motorenentwicklung innerhalb der Saison zu betreiben, der unterschätze die damit verbundenen Kosten. «Ich weiss nicht, wie die kalkulieren, vielleicht sollten wir ihnen einen neuen Taschenrechner zukommen lassen.»

Fakt ist: Ferrari und Renault wollen die teilweise eingefrorene Motorentwicklung lockern, Mercedes ist dagegen. Vordergründig aus Kostengründen. Aber auch aus dem naheliegenden Grund: Seit wann gibt ein Motorenhersteller oder ein Rennstall einen Vorteil freiwillig her?

Bei einer Abstimmung der so genannten Strategiegruppe in Sotschi sind die Linien klar gezogen: Mercedes, Williams und (der 2015er Mercedes-Kunde) Lotus stimmten dagegen, die Entwicklung aufzulockern.

Nun ist Marco Mattiacci ein neues Argument eingefallen: «Ich finde es ein wenig unfair, dass uns Toto Wolff einen Rechner offeriert hat, weil wir offenbar nicht gut kalkulieren könnten. Denn aus meiner Sicht sehe ich keine Kostenerhöhung. Zudem kämen ja auch meine Kunden Sauber und Marussia in den Genuss dieser Verbesserungen – sie könnten potenziell mehr WM-Punkte machen und damit ihre Einnahmen erhöhen. Für ein kleines Team ist es doch viel dramatischer, den Rückstand nicht aufholen zu können als für ein grosses.»

Mattiacci pocht auf die DNA der Formel 1 und auf die Tradition von Ferrari: «Wir sind eine Firma, die Motoren baut, da muss gewiss Innovation im Zentrum stehen. Ich kann mich doch nicht vor die Fans stellen und sagen – leider sind wir nicht stärker, weil wir mit der Entwicklung ein Jahr warten müssen. Wir sind nicht grundsätzlich gegen die Regeln an sich. Wir sind nur für etwas Feineinstellung.»

Ein Schelm, wer nun einwenden würde: Würde Mattiacci auch so argumentieren, wenn Ferrari die beste 2014er Antriebseinheit gebaut hätte?

Fazit: Wie üblich in der Formel 1 wird immer mit dem Leitgedanken diskutiert, dass einem das eigene Hemd am nächsten ist. Das gilt für Wolff und Mattiacci.

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