Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Mika Häkkinen: Vettel und Räikkönen bald demotiviert?

Von Rob La Salle
Mark Webber und Mika Häkkinen beim WM-Finale von Abu Dhabi

Mark Webber und Mika Häkkinen beim WM-Finale von Abu Dhabi

Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen über die jüngsten Ereignisse bei Ferrari, seine Landsleute Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas sowie das WM-Finale von Abu Dhabi.
Mika, mit etwas Abstand zum Finale von Abu Dhabi – Lewis Hamilton hat zum zweiten Mal in seiner Karriere die Weltmeisterschaft gewonnen und Nico Rosberg wurde Zweiter. Ging der Titel an den richtigen Fahrer?

Ich war in Abu Dhabi, und dort haben wir ein sehr interessantes und positives Abschlusswochenende erlebt. Lewis hätte auch der zweite Platz für den Weltmeistertitel gereicht, deshalb stand er meiner Meinung nach weniger unter Druck als Nico. Nur ein Fahrer kann die Meisterschaft gewinnen, und das war eben Lewis. Auf keinen Fall möchte ich aber die Leistung von Nico schmälern. Auch er ist über die Saison sehr gut gefahren und war in Abu Dhabi wieder sehr schnell im Qualifying.

Bei den technischen Regeln wird es zur nächsten Saison keine grossen Änderungen geben. Wird sich die Überlegenheit von Mercedes in der nächsten Saison fortsetzen?

Das ist zu diesem Zeitpunkt schwer zu beantworten, da wir die Wagen für die nächste Saison ja noch nicht auf der Bahn gesehen haben. Aber wenigstens glaube ich, dass sich die Auseinandersetzung zwischen Lewis und Nico fortsetzen wird. Ich weiss, dass Nico hoch motiviert ist und die Meisterschaft im nächsten Jahr gewinnen will. Es wird auch spannend zu sehen, zu welchem der beiden Fahrer der Mercedes der kommenden Saison besser passt.

Valtteri Bottas stand wieder auf dem Siegertreppchen und ist WM-Vierter gewonnen. Was sagen Sie zur Saison von Bottas?

Das war eine fantastische Saison für Valtteri. Er wurde bei zwei Rennen Zweiter und viermal Dritter. Diese guten Platzierungen zeigen, welche tolle Leistung Valtteri mit Williams erreicht hat. Der ganze Rennstall hat seit der letzten Saison einen gewaltigen Schritt nach vorn gemacht. Williams erzielte in dieser Saison mehr als 300 Punkte und stieg in der Konstrukteurswertung vom neunten auf den dritten Platz auf. Im letzten Jahr konnten sie nur fünf Punkte verbuchen, also hat der Rennstall viele Dinge richtig gemacht.

Die grösste italienische Sportzeitung «La Gazzetta dello Sport» schrieb, dass Ferrari Bottas nach der nächsten Saison haben möchte.

Valtteri macht im nächsten Jahr bei Williams weiter. Über die Saison 2016 zu sprechen, ist noch viel zu früh. Valtteri geht seinen Weg beständig in die richtige Richtung.

Gab es für Kimi Räikkönen in dieser Saison überhaupt irgend etwas Gutes?

Es ist bedauerlich, dass Kimis Saison so verlaufen ist. Als ich Kimi am letzten Wochenende beobachtete, konnte ich sehen, dass er keine Freude am Fahren hatte. Wenn ich an seiner Stelle wäre, wäre das sicher nicht angenehm. Das Abschlussrennen war für Kimi wie viele andere Rennen dieser Saison. Man kann nur hoffen, dass Ferrari für Kimi ein wesentlich besseres Auto parat hat als für diese Saison. Wenn es bei Ferrari so weitergeht wie bisher, dann wird sich das auf die Motivation beider Fahrer des Rennstalls auswirken.

Ferrari hat hat zudem Teamchef Marco Mattiacci durch Maurizio Arrivabene ersetzt ...

Ja, ich kenne Arrivabene. Er war schon als Bindeglied zu Philip Morris bei Ferrari, als ich gegen Michael Schumacher fuhr. Prima, dass er in seiner Karriere vorangekommen ist, aber ich finde es schon etwas merkwürdig, dass Ferrari zweimal in einer Saison seinen Chef auswechselt.

Für das Logistik- und Postunternehmen «Hermes» analysiert der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen in regelmässigen Abständen aktuelle Geschehnisse im Grand-Prix-Sport.

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