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Ferrari-Star Gilles Villeneuve: Vertrag dank Notlüge?

Von Mathias Brunner
SPEEDWEEKipedia: Leser fragen, wir finden die Antwort. Heute: Stimmt es, dass die Formel-1-Karriere des Kanadiers Gilles Villeneuve mit einer Notlüge begann?

In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Lia Müller aus Kiel wissen: «Gestern hätte doch der 1982 tödlich verunglückte Gilles Villeneuve Geburtstag gehabt. Nun habe ich gehört, dass das vielleicht gar nicht stimmt, weil das Ferrari-Idol mit seinem Geburtstag geschummelt haben soll. Stimmt das?»

Mit dem Geburtstag hat Gilles Villeneuve nie geschummelt, wohl aber mit dem Geburtsjahr. Villeneuves Wegbegleiter, der kanadische Formel-1-Berichterstatter und Buchautor Gerald Donaldson, weiss: «In vielen Biographien, auch im Internet, ist noch davon die Rede, dass Gilles Villeneuve 1952 geboren worden sei. Aber das stimmt nicht. Joseph Gilles Henri Villeneuve wurde am 18. Januar 1950 geboren. Er machte sich als Rennfahrer zwei Jahre jünger, weil er davon überzeugt war, dass sein wahres Alter seiner Karriere im Weg stehen würde.»

Als McLaren und Ferrari auf das Talent von Villeneuve aufmerksam wurden, war Gilles immerhin schon 27 Jahre alt – in dem Alter sind einige Fahrer der GP-Moderne schon wieder aussortiert! Die Sorge von Villeneuve war jedoch unbegründet: seine Begabung war so atemraubend, dass niemand Bedenken wegen des Alters hegte.

Die Faszination für den Mann mit dem scheinbar grenzenlosen Mut ist bis heute ungebrochen, selbst mehr als dreissig Jahre nach seinem Tod. Wer mehr über den Vater von Jacques Villeneuve (Formel-1-Champion 1997) erfahren möchte, dem lege ich das Buch «Gilles Villeneuve – His untold life from Berthierville to Zolder» meines Kollegen Károly Méhes ans Herz.

Méhes hat sich mit 44 Zeitgenossen von Villeneuve unterhalten. Noch nie gab es eine solch reiche Sammlung von Interviews, welche sich mit dem sechsfachen GP-Sieger befasst. Rennfahrer wie Nigel Mansell, Emerson Fittipaldi, Mario Andretti, Marc Surer, Jackie Stewart und viele weitere mehr sprechen über den Franko-Kanadier, dazu zahlreiche Mitglieder seiner beiden Formel-1-Teams, McLaren (nur ein Einsatz) und Ferrari. Auch viele Journalisten und Sponsorenvertreter erinnern sich an Villeneuve, nicht fehlen dürfen auch Gilles’ Sohn Jacques und Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone.

Méhes hat sich auf die Spuren von Villeneuve gemacht, von seiner Heimatstadt Berthierville bis zum letzten GP-Austragungsort seiner Karriere, im belgischen Zolder. Die 44 Interviews gehen unter die Haut, noch heute wird spürbar, was Villeneuve vielen Menschen bedeutet. Auf diese Weise ist ein facettenreiches Porträt entstanden, und mit jeder Seite wird klarer, warum Gilles Villeneuve nicht nur in den Herzen der Tifosi einen Platz behalten hat.

Autor: Gilles Villeneuve – His untold Life from Berthierville to Zolder
44 interviews by Károly Méhes
Verlag: VerArtis
ISBN: 978-963-12-0717-0
Format 22 x 22 cm
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