Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Lotus-Pilot Pastor Maldonado: «Ich crash nicht immer»

Von Mathias Brunner
Über keinen Formel-1-Piloten mokieren sich im Internet so viele Formel-1-Freunde wie über Lotus-Fahrer Pastor Maldonado. Der Venezolaner hat sich den Fragen seiner Fans gestellt.

Pastor Maldonado, der Buhmann, das schwarze Schaf im GP-Feld, der Crash-Fahrer. Niemand scheinen die Rennkommissare mehr auf dem Radar zu haben, keiner wird im Zweikampf so gefürchtet, und mancher GP-Fans mag sich schon gefragt haben – überwiegt die Mitgift der staatlich venezonalischen Erdölfirma PDVSA eigentlich die ganzen Schäden an den Lotus-Rennwagen? (Antwort: ja.)

Aber viele werfen sich für Maldonado auch in die Bresche: Der Lotus-Renner war sicher nicht das am einfachsten zu fahrende 2014er Auto (wie Romain Grosjean bezeugen kann), zudem – immerhin hat Maldonado den Spanien-GP 2012 gewonnen und ist in unteren Kategorien mehrfacher Monaco-Sieger. Bei diesen Gelegenheiten waren die Darbietungen des 29-Jährigen aus Maracay makellos. Nun hat sich der 76fache GP-Teilnehmer den Fragen seiner Fans gestellt.

Gregor: Welche Formel-1-Strecken sind dir die liebsten?

Ich mag Pisten vom alten Schlag – Monaco, Francorchamps, Monza, Japan.

Nick: Wie hoch sind eigentlich deine Versicherungsprämien?

(Lacht.) Ich habe eine Versicherung ohne Limit – ich scherze natürlich ...

Gregor: Wieso hast du immer Unfälle?

Nun, nicht immer. Ich will halt schnell sein, und dazu musst du an der Grenze balancieren. Dabei kannst du leicht über die Grenze geraten. Zudem war der 2014er Wagen nicht leicht einzufangen, wenn er mal Kapriolen machte. Und das ging nicht nur mir so.

Dan Fealey: Was tust du vor einem Rennen?

Nichts Besonderes. Ich bereite mich einfach auf den Einsatz vor, aber ein bestimmtes Ritual gibt es dabei nicht.

Junaid Samodien: Wenn du nicht Formel-1-Fahrer wärst, was wäre dann aus dir geworden?

Ich bin nicht sicher, weil ich nie etwas anderes tun wollte. Aber ich liebe Speed. Also vielleicht ein Kampfjet-Pilot.

Susan Gault: Lebt Mini-Pastor bei dir oder teilen er und Mini-Romain zusammen ein Mini-Haus?

(Eine Anspielung auf zwei Playmobil-grosse Figuren von Maldonado und Grosjean, die von Lotus an den unmöglichsten Orten in Szene gesetzt werden, zum grossen Vergnügen der Internet-Gemeinde.)

(Lacht.) So viel ich weiss, leben wir nicht zusammen! Um genau zu sein, weiss ich nicht, wo sich Mini-Pastor gerade aufhält – es ist ein Mysterium!

David Budd: Wie erholst du dich am besten von einem Rennen?

Zunächst mal bin ich traurig, weil es vorbei ist. Nein ernsthaft – es ist schön, nach Hause zu fahren und die Familie wiederzusehen.

Simon Brooks: Welchen Motor bevorzugst du, den V8-Sauger oder den V6-Turbo?

Ich liebe den V8! Aber es macht mir nichts aus, mit dem V6 zu fahren, weil er halt der modernen Formel 1 entspricht und sein eigenen Herausforderungen bietet.

Carlos Cardex: Haben die Jungs im Werk schon mal Arepas gegessen?

(Arepas sind runde Maisfladen, die hauptsächlich in Kolumbien und Venezuela, aber auch in Panama traditionell zu fast allen Mahlzeiten gegessen werden.)

(Lacht.) Nein, vielleicht sollte ich für sie mal einige zubereiten!

Grace Wilkinson: Was magst du an der Arbeit für Lotus besonders?

Sie haben die richtige Racer-Mentalität, selbst wenn es schwierig ist, geben sie alles. Sie arbeiten wirklich sehr hart.

Karol: Was geht dir durch den Kopf, wenn die Startampel erlischt?

Du bist ganz eins mit dem Auto. Du denkst in jenem Moment nur daran, dir die beste Position zu sichern.

David SV5: Wie hältst du deine Leistungsfähigkeit aufrecht, obschon du einer der meistkritisierten Fahrer der Formel 1 bist?

In der Formel 1 stehst du nun mal besonders unter der Lupe. Ich konzentriere mich ganz aufs Fahren, denn das liebe ich am meisten.

Paulo Victor: Was hältst du vom neuen Lotus?

Schwer zu sagen, bevor ich damit gefahren bin. Aber ich weiss, dass diesen Winter viel clevere Arbeit ins Auto eingeflossen ist, und ich schätze, wir werden stark sein.

Dickson: Wie denkst du an deinen Sieg in Spanien 2012 zurück?

Es war eine fabelhafte Erfahrung, so früh in meiner GP-Karriere ganz vorne zu sein. Ein aufregender Moment für mich und für das Team.

#23: Stimmt es, dass dein erstes Auto ein VW-Käfer war?

Ja, und ein alter obendrein! Die Farbe war ein helles Gold.

Paulo Victor: Welches ist dein Liebslingsfilm?

Da gibt es viele ... Vorwiegend Action-Streifen, würde ich sagen. Ich liebe «Gladiator».

Matt McAuley: Welches war dein liebstes 2014er Rennen und warum?

Austin, weil wir Punkte sammeln konnten, und auch weil ich ein solides, konstantes Rennen fahren konnte. Mehr als in jedem anderen Grand Prix.

Topher Smith: Hat Lotus das Potenzial, um 2015 Podestränge einzufahren?

Ja. :-)

Peter Tomme: Habt ihr eigentlich Haustiere?

Ja, drei britische Bulldoggen – Samson, Bianca und Evita.

Bagus MH: Erinnerst du dich noch an das Gefühl deines ersten Formel-1-Tests?

Ja, es war sehr aufwühlend, ich war erst 19 Jahre alt und durfte einen Minardi fahren. Damals war der noch mit einem V10-Motor ausgerüstet, und ich konnte nicht fassen, wie viel Leistung das Auto hatte.

Likku: Welches Rennauto hättest du gerne mal gefahren?

Den Mercedes vom letzten Jahr. Jeder Fahrer hätte da gerne mal ins Lenkrad gegriffen.

Adam Burnett: Welches Pasta-Gericht schmeckt dir am besten?

(Lacht.) Oh, da gibt es so viele! Ich habe in Italien gelebt, da lernt man die Küche lieben!

Alex Ware: Wie sieht dein Helmdesign 2015 aus?

Ein wenig anders als im vergangenen Jahr, aber noch immer mit den Farben meines Landes, wie immer.

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