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James Key (Toro Rosso): «Junge Fahrer? Keine Sorgen!»

Von Mathias Brunner
Der Engländer James Key, Technikchef von Toro Rosso, spricht über den angeblichen Nachteil, mit jungen Piloten zu arbeiten sowie über die engere Kooperation mit Renault.
James, was man hier in Spanien an den kommenden Tagen lernt, wie aussagekräftig ist das für Rennen unter hohen Temperaturen wie in Malaysia?

Das ist schon aussagekräftig, weil der Wagen mechanisch der gleiche ist, ob hier in Jerez oder dann in Sepang. Was die Kühlung angeht, so haben wir Spielraum zum Reagieren, und das werden wir schon beim zweiten Barcelona-Test sehen. Wir werden hier in Jerez auch viel über die Reifen lernen, und das ist durchaus repräsentativ.

Wie sehr verändern sich die Reifen?

Wir hatten ja schon in Abu Dhabi 2014 die Möglichkeit, 2015er Reifen auszuprobieren. Der Vorderreifen ist praktisch der gleiche. Der Hinterreifen ist von einer neuen Konstruktion. Die Idee dabei ist, den Reifen gleichmässiger zu belasten. Daher sollten wir weniger Reifenabbau haben. Aber die Reifen werden sich nicht komplett anders verhalten als 2014.

Hand aufs Herzt – ist es für dich nicht ein wenig beunruhigend, zwei so junge Fahrer im Team zu haben?

Wir müssen sicherstellen, dass unsere beiden jungen Fahrer für den Saisonbeginn in Melbourne bereit sind. Klar befinden sich beide in einer Lernphase, aber wir wollen sie so gut es geht an ihren neuen Arbeitsplatz gewöhnen. Wenn man nur aufs Alter auf dem Papier guckt, dann könnte einen schon ein ungutes Gefühl beschleichen. Aber wir arbeiten ja jeden Tag mit ihnen, und da spürst du – trotz ihrer Jugend – viel Reife und Erfahrung. Für uns ist das Ganze also keine Frage des Alters, sondern eine Frage, wie gut sie mit ihren Aufgaben klarkommen. Die beiden haben schon viele Simulatorstunden hinter sich, sie arbeiten sehr eng mit den Technikern zusammen. Beide platzen fast vor Ungeduld, mit der Testarbeit beginnen zu können. Ich bin also durchaus nicht beunruhigt. Mir gefallen beide Fahrer, aber das technische Wissen von Max Verstappen hat mich besonders erstaunt, wenn wir uns in Erinnerung rufen, dass er nur eine Saison im Autosport vorweisen kann.

Renault liegt in Sachen Motorleistung und Fahrbarkeit zurück, einige sprachen von 60 PS Rückstand auf Mercedes. Wie realistisch ist es, dass die Franzosen den Rückstand auf Mercedes wettmachen können?

Ich finde, Renault hat im Winter gute Arbeit gemacht, und jetzt, wo das Thema Homologation auch definiert ist, erwarte ich weitere Fortschritte im Laufe der Saison. Aber alles ist relativ und wird davon abhängen, was der Klassenerste Mercedes im Winter gemacht hat. Das wissen wir noch nicht. Ihr grosser Vorteil war, dass sie eine sehr gute Basis aus dem Winter hatten und nicht, wie die Gegner, ständig Brände löschen mussten. Mercedes konnte ruhiger arbeiten. Natürlich ist das ein Vorteil.

War es einfacher, mit Renault zu arbeiten, jetzt wo sie sich auf zwei Rennställe konzentrieren können?

Ja, das hilft. Wir finden schneller zu Lösungen. Ein Teil der Renault-Probleme im vergangenen Jahr gingen darauf zurück, dass man alle glücklich machen wollte. Dieses Mal hatten wir sehr konstruktive Diskussionen zwischen Renault, Red Bull Racing und uns, wie man eine solche Antriebseinheit ideal in ein Auto einbetten sollte. Das ist eine ganz enge Partnerschaft und nicht die klassische Kundensituation. Renault wollte von den beiden Partnern eine gemeinsame Herangehensweise, das haben wir erreicht.

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