Ecclestone bestätigte der "Rhein Zeitung" zunächst per Fax das Aus: "Ich bin genauso traurig wie unsere Fans, dass es kein Formel-1-Rennen in Deutschland geben wird. Es ist eine Tatsache, dass die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren so gering gewesen sind, dass es für die Vermarkter in Deutschland wirtschaftlich nicht machbar ist", schrieb Ecclestone. Anschließend relativierte er seine eigenen Aussagen gegenüber "Reuters" und erklärte, dass es zumindest nicht gut aussehe. "Man kann sagen, dass es unwahrscheinlich ist, aber wir versuchen, es noch zu retten", sagte der 84-Jährige und bekräftigte: "Ich will es natürlich nicht verlieren. Wir geben unser Bestes." Auf die Frage, ob es nun doch noch Hoffnung gebe, erklärte Ecclestone: "Wer weiß? Es gibt dort zwei Orte. Wir müssen abwarten." Das Warten dauert allerdings schon etwas länger an. Eigentlich hätte das für den 19. Juli geplante Rennen auf dem Nürburgring, der sich mit dem Hockenheimring bei der Ausrichtung abwechselt, stattfinden sollen. Mitte Januar hatte Ecclestone dem Nürburgring aber eine Absage erteilt. "Es kann nicht der Nürburgring sein, denn dort ist niemand", erklärte der Brite damals hinsichtlich der finanziellen Probleme des Eifelkurses und kündigte an, dass man in Verhandlungen mit Hockenheim stehe. Und eigentlich schien es, als sei das Ganze nur eine Formalie. Denn ein Vertrag mit dem Hockenheimring existiert, allerdings nur für die Jahre 2016 und 2018. "Wir müssen nur die Jahre im Vertrag ändern", so Ecclestone. Die jährliche Rotation mit dem Nürburgring werde aus dem Schriftstück entfernt, so der Formel-1-Boss weiter. Doch offenbar ist das doch nicht ganz so einfach. Knackpunkt dürfte das Finanzielle sein. Denn Fakt ist, dass im Vorjahr am Rennsonntag in Hockenheim nur 52.000 Zuschauer vor Ort waren und der Hockenheimring Verlust einfuhr. Sollte es nun tatsächlich so weit kommen, wäre es das erste Mal seit 1960, dass in Deutschland kein Formel-1-Rennen stattfindet.