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Nico Hülkenberg: Sauber traurig, Alonso-Crash dubios

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg spricht deutsch und deutlich

Nico Hülkenberg spricht deutsch und deutlich

Der frühere Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg (Force India) spricht in seiner Medienrunde Klartext über die Vertragswirren der Schweizer und wundert sich über den Testunfall von Fernando Alonso.
Gegenwärtig ist die Superlizenz von Giedo van der Garde ein grosses Thema in der ganzen Diskussion um seinen Vertrag mit Sauber. Kannst du uns mal erklären, wie das mit dem Antrag genau läuft?

Bei uns ist es so: ich muss mich um meine nationale Lizenz kümmern, also beim DMSB meine A-Lizenz beantragen. Die schicke ich dann unserem Teammanager, der kümmert sich anschliessend mit der FIA um die Superlizenz. So war das in all meinen Jahren in der Formel 1. Dieses Prozedere wird jedes Jahr wiederholt, weil die Lizenz ja unterschiedlich viel Geld kostet, je nach Platzierung in der WM zuvor.

Wenn du ein wenig zu deinem alten Team Sauber rüberschaust, was denkst du dann?

Das ist traurig und enttäuschend und ein Riesenchaos. Das alles ist sicher nicht gut.

Wir sind beim Saisonstart und die Formel 1 macht schon wieder aus den falschen Gründen Schlagzeilen. Was denkst du darüber?

Obschon wir jetzt nicht direkt davon betroffen sind: klar kriegt man das mit und denkt sich seine Sache. Ich finde das unschön, der Schwerpunkt liegt nicht beim Sport. Aber das ist auch ein Spiegel der Situation von allen – es ist keine leichte Phase für unseren Sport. Gleichzeitig aber kann man die Lage des Sports nicht als Entschuldigung dafür nehmen, was Sauber getan hat. Das ist einfach kein Geschäftsgebaren.

Wie schätzt du eure Position ein, so wie wir ins Wochenende gehen?

(Grinst.) Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass wir hier kein Wort ums Siegerpodest mitreden werden. Natürlich ist es nicht einfach, mit so wenig Testarbeit wie wir in die Saison zu gehen. Positiv ist, dass unser Wagen auf Anhieb sehr standfest gewesen ist. Von der Leistungsfähigkeit her müssen wir zulegen. Wir sind noch mitten in der Phase, in welcher wir das Auto besser kennenlernen, in welcher wir die Abstimmungsdetails verstehen lernen. Wir haben da noch lange nicht alles herausgeholt, also würde ich von uns auch nicht allzu viel erwarten. Auf der anderen Seite kann es beim ersten Grand Prix der Saison immer turbulent zu und her gehen. Das Wetter kann Kapriolen machen. Die anderen können patzen. Wir müssen fehlerfrei bleiben, um vielleicht davon profitieren zu können.

Kann man also sagen: volle Konzentration aufs Rennen?

Ja, denn Punkte gibt es erst im Grand Prix.

Könnt ihr da über euer Reifenverständnis etwas machen oder vom Mercedes-Motor profitieren?

(Grinst.) Der Mercedes-Motor ist gewiss kein Nachteil! Das ist für uns ein grosser Bonus. Und klar haben wir bei den Tests auch mit den Reifen arbeiten können. Selbst mit dem Vorjahreswagen ist klar – dramatisch anders verhalten sich die nicht. Von daher könnte das durchaus ein Bereich sein, in welchem wir uns einen Vorteil erarbeiten können.

Wenn ein guter Testwinter 100 Prozent ist, wo steht ihr dann heute?

(Überlegt lange.) Ich würde sagen, bei 50 oder 60 Prozent.

Wäre das Auto dramatisch schneller, wenn ihr nun die vollen zwölf Testtage gehabt hättet?

Nein, das glaube ich nicht. Das ist es ja – wir hatten zwar nicht viel Zeit, aber die Zeit, die wir hatten, die haben wir sehr effektiv genutzt.

Wo fehlt es denn?

(Lacht.) An der Hand Gottes! (Zeigt seine flach ausgestreckte Hand und drückt damit unsichtbar nach unten.) Wir brauchen mehr Abtrieb. Und den ziehst du nicht einfach aus dem Hut.

Was habt ihr an neuen Teilen dabei?

Im Vergleich zu den letzten Testfahrten in Spanien – nichts.

Wann kommen die nächsten grösseren Evo-Schritte?

Da guckt das Team noch, wie das alles umzusetzen ist.

Melbourne – eine Bahn, auf welcher du dich wohlfühlst?

Ich fühle mich generell wohl bei den Australiern und besonders auf dieser Rennstrecke. Von daher: Daumen hoch.

Du klingst leicht erkältet ...

Ja, das stimmt. Das ist aber nichts Dramatisches, es kratzt ein wenig im Hals. Aber das wird mich an nichts hindern.

Wird eurer Chef Vijay Mallya herkommen?

Ich weiss es gar nicht.

Ich dachte, er hätte von einem indischen Gericht Flugverbot erhalten ...

So wie ich das verstanden habe, muss er einfach sagen, wohin er fliegt.

Was sagst du zur ganzen Alonso-Geschichte?

Unter den Fahrern konnten wir noch nicht darüber diskutieren, unser Treffen kommt ja erst noch. Generell finde ich die ganze Geschichte schon ein wenig dubios, man hat den Eindruck, da wird viel geheimgehalten. Aber es macht wenig Sinn, sich da den ganzen Spekulationen anzuschliessen. Irgend etwas wird passiert sein. Aber ich weiss nicht, was das war.

Du hast keine Sicherheitsbedenken, ins Auto einzusteigen?

Nein.

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