Helmut Marko hält Verstappen für unschlagbar

Dank Michael Schumacher: Sebastian Vettel im Ferrari

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel 2012 mit Michael Schumacher

Sebastian Vettel 2012 mit Michael Schumacher

Monatelang hat der langjährige Ferrari-Chef Luca Montezemolo geschwiegen. Nun spricht er. Und er sagt auch, wie genau Sebastian Vettel zu Ferrari kam – dank Michael Schumacher!

Die Karrieren von Luca Montezemolo (67) und Michael Schumacher werden für immer miteinander verwoben sein. Die fünf WM-Titel in Folge 2000 bis 2004 sind für die Formel 1 einmalig, durchaus denkbar, dass Schumi und seine Wegbegleiter in Rot hier einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt haben.

Von 1991 bis 2014 leitete Luca Montezemolo als Präsident die Weltmarke Ferrari. Im Gespräch mit den Kollegen der «Repubblica» ist es bezeichnend, dass der 67-Jährige zuerst über Michael Schumacher spricht: «In der Formel-1-Sommerpause haben wir immer Michael und Corinna zu uns nach Bologna eingeladen. Sie kamen mit Gina Maria und dem kleinen Mick, der damals vielleicht ein Jahr alt war. Wir haben jeweils im Garten zu Abend gegessen. Michael hatte panische Angst vor Stechmücken. Immer wieder ist er aufgestanden, um das Mückennetz an der Wiege von Mick zurechtzuzupfen. Er ist auch sonst ungefähr hundert Mal aufgesprungen. Corinna und ich haben ihn deswegen immer aufgezogen.»

«Wenn ich heute daran denke, dass dieser kleine Mick vor kurzem Siegerchampagner auf dem Podest verspritzt hat und wie es Michael geht ... Michael und ich haben zwölf intensive Jahre zusammen erlebt, und wenn ich an ihn denke, dann empfinde ich vor allem eines, tiefe Dankbarkeit.»

Michael Schumacher war es auch, der Sebastian Vettel die Türe nach Maranello aufhielt und gemäss Luca Montezemolo kam das so.

«Der Erste, der mit Vettel über Ferrari sprach, war Michael. Das war im Herbst, als Schumacher bei uns eigentlich Massa ersetzen sollte. Er hat gesagt – der ideale Pilot für euch ist Vettel. Und auch der damalige Teamchef Stefano Domenicali wollte Sebastian um jeden Preis. Also hat er ihn zu mir ins Haus nach Bologna gebracht. Seb kam mit einer Schachtel Schweizer Schokolade. Er war schon ein Siegfahrer, aber auf eine gewisse Weise wirkte er verlegen. Seine bescheidene Art hat alle tief beeindruckt. Marco Mattiacci hat dann den Kontakt zu ihm gehalten. Die ganze Sache mit Vettel hat sich konkretisiert, als Sergio Marchionne und ich sahen, wie Fernando Alonso immer verschlossener wurde, richtig finster, und als er immer mehr Misstrauen ins Team zeigte, war uns klar, dass ein Wechsel unumgänglich ist.»

«Vettel verdient heute weniger als Alonso für die Vertragsverlängerung verlangt hatte. Für ein neues, besseres, positives Klima im Rennstall ist auch der neue Teamchef Maurizio Arrivabene ganz entscheidend.»

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