Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Christian Horner: «Keiner ist gegen den 5. Motor»

Von Adam Cooper
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass Bernie Ecclestone die Idee eines fünften Motors befürwortet

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass Bernie Ecclestone die Idee eines fünften Motors befürwortet

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist überzeugt, dass der straffreie Einsatz einer fünften Antriebseinheit von allen Teams befürwortet wird und erklärt: «Ich sehe keinen, der etwas dagegen hat.»

Die technischen Probleme gingen für Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo auch nach der dreiwöchigen Pause weiter: Den Trainingsfreitag verpasste der 25-jährige Australier fast gänzlich, weil wieder einmal der Renault-Motor in seinem Heck streikte – ein Wasserleck sorgte nach nur zwei Installationsrunden für eine lange Zwangspause, weil das vierte und somit letzte straffrei eingesetzte Aggregat eingebaut werden musste. Am Ende konnte der dreifache GP-Sieger noch vier Runden drehen.

Entsprechend positiv stehen die Red Bull Racing-Teamverantwortlichen der Idee gegenüber, das saisonale Motoren-Kontingent für jeden Piloten auf fünf Aggregate hochzuschrauben. Nächste Woche entscheidet die Formel-1-Strategiegruppe darüber, und es wird vermutet, dass der Vorschlag abgeschmettert wird. Doch Teamchef Christian Horner warnt davor, die Idee jetzt schon für gescheitert zu erklären.

«Ich sprach mit Niki Lauda und er sagte, er sei nicht dagegen», erklärte der 41-jährige Brite. «Ich sehe also keinen, der etwas dagegen haben könnte. Bei Force India brach eine Kurbelwelle, Nico Hülkenberg wird folglich ohnehin eine fünfte Antriebseinheit brauchen. Ich denke, es ist noch zu früh, um den Ausgang der Abstimmung vorherzusagen. Wer weiss, wie die Teams darüber abstimmen werden? Die einen wechseln ihre Meinung schnell, deshalb gibt es keine Garantie für den Ausgang der Abstimmung.»

Die Strategiegruppe setzt sich aus Vertretern des Automobilweltverbands FIA, der Rechteinhaberin FOM (vertreten durch Bernie Ecclestone) und den Teamvertretern von Mercedes, Ferrari, Red Bull Racing, McLaren, Williams und Force India zusammen. Sowohl die FIA als auch Ecclestone dürfen mit sechs Stimmen wählen, jedes Team hat eine weitere Stimme.

In der Strategiegruppe ist keine Einstimmigkeit erforderlich, um eine Idee durchzubringen – allerdings ist diese auf der nächsten Stufe, der Formel-1-Kommission, nötig, weil es sich um eine Änderung für das laufende Jahr handelt. Dort sind alle Teams vertreten, und nur eine Gegenstimme würde das Aus für den fünften Motor bedeuten.

Force India-Teamchef Bob Fernley erklärte, dass er noch keine definitive Entscheidung in dieser Angelegenheit fällen kann, solange die Details und finanziellen Folgen nicht klar sind. So wird beispielsweise immer noch diskutiert, ob der fünfte Motor nur an den Freitagen eingesetzt werden soll, damit die Piloten in den Trainings nicht aufs Fahren verzichten, um die Triebwerke zu schonen.

Horner ist auch überzeugt, dass Ecclestone die Idee befürwortet, um die Trainingsfreitage spannender zu gestalten. «Man hat in Barcelona wieder gesehen, dass zeitweise nichts läuft, weil die Teams in den Boxen bleiben.»

Die Beschränkung auf den Trainingsfreitag findet Horner problematisch: «Wie will man das kontrollieren? Man sollte einfach die Anzahl erlaubter Aggregate von vier auf fünf hochschrauben. Wir werden wahrscheinlich ohnehin sieben Antriebseinheiten brauchen. fFür uns macht das Ganze also keinen Unterschied.»

Der Teamchef gesteht, dass Red Bull Racing erwog, die Strafe für den Einsatz eines fünften Aggregats schon in Barcelona abzusitzen, um einer möglichen Strafversetzung in Monte Carlo zu entgehen. «Aber ich glaube nicht, dass wir genug Triebwerke haben, um dies zu tun. Wir haben uns das angeschaut, aber wir hoffen, dass wir mit dem vierten Motor bis Monaco durchkommen.»

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