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Kimi Räikkönen bei Ferrari schon die Nummer 2?

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel vor Kimi Räikkönen in Bahrain

Sebastian Vettel vor Kimi Räikkönen in Bahrain

Kimi Räikkönen liegt in der WM-Tabelle 59 Punkte hinter WM-Leader Hamilton, vor allem jedoch 28 Zähler hinter seinem Ferrari-Stallgefährten Vettel. Was bedeutet das?

Im vergangenen Winter sprach der neue Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene Klartext: «Es wird bei uns keine Nummer 1 und keine Nummer 2 geben, beide Fahrer werden gleich behandelt.» Verschwörungstheoretiker waren jedoch schnell zur Stelle, als im Spanien-GP nur Sebastian Vettel das komplette neue Evo-Paket einsetzte, Kimi Räikkönen rückte lieber mit der gewohnten Aerodynamik aus. Der Finne selber sagte: «Ich konnte im Training damit zu wenig Erfahrung sammeln, ich fühle mich mit dem gewohnten Paket wohler.» Natürlich hatten die Besserwisser auch darauf eine Antwort: das müsse der Weltmeister von 2007 als braver Team-Player halt sagen.

Auf dem Papier ist die Hackordnung bei Ferrari vollzogen: Sebastian Vettel hat 80 Punkte gesammelt und erreichte die Ränge 3 (Australien), 1 (Malaysia), 3 (China), 5 (Bahrain) und erneut 3 (Spanien). Damit ist der Heppenheimer gegenwärtig WM-Dritter.

Kimi Räikkönen liegt auf WM-Rang 4, aber schon mit 28 Punkten Rückstand auf seinen Kumpel. Kimi schied in Australien ohne eigenes Verschulden aus (loses Rad), es folgten die Ränge 4 (Sepang), 4 (Shanghai), 2 (Bahrain) und 5 (Spanien). Nur in der Wüste von Sakhir kam er also vor Vettel ins Ziel, im Quali-Duell steht es 5:0 für Vettel.

Aus all dem nun aber zu zimmern, dass Ferrari ab jetzt auf Vettel setze, das wäre kurzsichtig. Nochmals Maurizio Arrivabene: «Zwei Fahrer zeigen nur dann die volle Leistung, wenn sie vom Team vorbehaltlosen Rückhalt spüren. Ganz besonders Kimi muss die Unterstützung des Teams spüren. Ich muss immer ein wenig schmunzeln, wenn vom «Iceman» die Rede ist. In Wahrheit ist er ein überaus sensibler Mensch. Mir war wichtig, dass er weiss – klar sind wir in Malaysia vor Freude herumgehüpft wie Kinder über den Sieg von Sebastian, aber keiner sollte vergessen, welch herausragendes Rennen Kimi von hinten bis auf Rang 4 nach vorne gefahren hat. Ich könnte mir keine bessere Fahrerpaarung vorstellen.»

Kimi selber sagt über seine Position als angebliche Nummer 2: «Du erreichst nur dann einen guten Platz in der Markenwertung, wenn du zwei gleichwertige Autos hast. Ferrari gibt Sebastian und mir die exakt gleichen Voraussetzungen. Wir arbeiten mit den gleichen Mitteln, alles weitere liegt lediglich am Fahrer. Klar versuchen wir, den anderen zu schlagen. Aber das passiert in einer freundschaftlichen Atmosphäre, in welcher auch Kritik immer konstruktiv bleibt. Wir ziehen am gleichen Strang und vergessen nie, dass der Rennstall im Mittelpunkte steht.»

«Jeder Teamchef geht seine Arbeit ein wenig anders an. Ich kenne Maurizio seit vielen Jahren. Das Team wird anders geführt als früher. Die ganzen Änderungen, die auch er bei Ferrari eingebracht hat, waren alle gut.»

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