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Lewis Hamilton: Vertrauen in Mercedes erschüttert?

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Eine katastrophale Entscheidung am Kommandostand von Mercedes in Monte Carlo kostete Lewis Hamilton den Sieg im Fürstentum: Wie steht es jetzt um sein Vertrauen ins Team?

Viele Formel-1-Fans sind noch immer der Meinung: Lewis Hamilton hätte sich in Monte Carlo über die Boxenstopp-Anweisung hinwegsetzen und nicht an die Box kommen sollen. Eine krasse Fehlentscheidung der datenhörigen Strategen bedeutete – kein Sieg im Rennen des Jahres, nur Rang 3.

Aber für Sky-Formel-1-Experte Marc Surer, in Montral nach seinem Reitunfall mit Beinbrüchen noch immer an Krücken, trägt Lewis eine Teilschuld: «Ich muss zur Entlastung von Mercedes sagen, dass zwei Dinge zusammengekommen sind: Zunächst gab es das virtuelle Safety-Car, bei dem die Abstände zwischen den Autos gleich bleiben. Unter diesen Umständen hätte Hamilton der Vorsprung gereicht, um an die Box zu fahren. Dann fuhren aber infolge des Verstappen-Unfalls das Medical- und das Safety-Car raus. Und auf dieses ist Lewis Hamilton spät vor der Zielgeraden aufgefahren und hat – vom Computer so schnell offenbar nicht registriert – zehn Sekunden verloren. Diese Zeit hat dann gefehlt, um nach dem Stopp an der Spitze zu bleiben. Der Vorwurf, der daraus entstanden ist, lautet: Die Strategen starren nur noch auf den Computer, aber sie gucken nicht mehr auf die Strecke. Doch der Vorwurf geht auch an Lewis Hamilton. Wenn er vom Safety-Car aufgehalten wird, hätte er das umgehend an die Box funken müssen. Er trägt daher für mich eine Mitschuld.»

Lewis Hamilton ist als dreifacher Kanada-Sieger hergereist (2007, 2010, 2012), er liebt diesen Kurs. «Ich komme immer mit schönen Erinnerungen zurück. Aber die Piste kann dich auch beissen, siehe letztes Jahr.» Da schied der Engländer wegen überlasteter Bremsen aus, nachdem der Generator der kinetischen Energierückgewinnung schlapp gemacht hatte.

Natürlich hageln Fragen über Monaco auf Hamilton, der ruhig scheinen will, aber genervt ist. Der Weltmeister von 2008 und 2014 stillt keinen Wissensdurst nach dem Vertrauensniveau in sein Team: «Wir haben gemeinsam beschlossen, nach vorne zu blicken. In Sachen Team-Atmosphäre erkenne ich keinen Unterschied. Alles ist wie immer. Und auch ich mache nichts anders als sonst.»

Aber hatte Hamilton in Monaco nicht gesagt, er könne so kurz nach dem aufwühlenden Erlebnis nicht über das Vorgefallene reden, das müsse erst einsacken? Inzwischen ist es wohl tief genug gesackt, um darüber zu sprechen, oder nicht?

Hamilton: «Ich habe keine Lust, über Monaco zu reden. Ich will nach vorne schauen. Ich denke nicht mehr darüber nach, denn ich kann sowieso nichts mehr ändern. Es spielt keine Rolle, was passiert ist. Es spielt auch keine Rolle, was ich gefühlt habe oder wie ich mich jetzt fühle. Es zählt nur das nächste Rennen. Es zählt nur Kanada.»

Es ist offensichtlich, dass Lewis Hamilton keine neue Kontroverse anfachen will. Daher versichert der 36fache GP-Sieger: «Ich habe volles Vertrauen in mein Team. Wir haben so viele gemeinsamen Erfolge errungen, das wird ja nicht alles aus dem Fenster gekippt, nur weil es einmal nicht so gut gelaufen ist.»

In Sachen Gegenwind erwartet Hamilton hier in Montreal «ein starkes Ferrari. Das Auto ist überall gut gewesen, ich gehe davon aus, dass sie ständig weiter entwickeln. Wir selber sind aber auf einem hohen Niveau, unser Speed in Monaco war ausgezeichnet. Daher blicke ich dem Wochenende selbstbewusst entgegen.»

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