Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Pastor Maldonado: Medien sorgen für schlechten Ruf

Von Andreas Reiners
Pastor Maldonado

Pastor Maldonado

Paydriver oder Crash-Kid: Pastor Maldonado hat in den vergangenen Jahren in der Formel 1 des Öfteren negative Schlagzeilen produziert.

Nach dem Rennen zuletzt in Ungarn kam das schlechte Image des Venezolaners nach insgesamt drei Strafen mal wieder durch. Und dem Lotus-Piloten reicht es, er rechnet mit den Medien ab.

Denn die seien es, die ihm den zweifelhaften Ruf als Pistenrambo beigebracht hätten. «Es iust heutzutage nicht einfach, in der Formel 1 Nachrichten zu finden», sagte der 30-Jährige Globo. Die Langeweile ist angeblich das Problem. Es gewinne immer der Gleiche, der Zweite sei auch derselbe, der Dritte zumeist auch. «Es ist nicht wie noch vor zehn, 15 Jahren, als es Kämpfe und immer etwas zu schreiben gab», so Maldonado: «Also suchen die Medien News, wo es keine gibt.»

Ein Beispiel ist der Crash zwischen Kimi Räikkönen und Fernando Alonso in Spielberg. Dort hatte Räikkönen die Kontrolle über seinen Ferrari verloren und war gemeinsam mit Alonso in die Streckenbegrenzung gerauscht. Strafen gab es dafür keine. Und nun solle man sich laut Maldonado vorstellen, er wäre an Stelle von Alonso gewesen. «Das wäre ein großer Skandal gewesen und die Medien hätten sich drauf gestürzt. Ich werde von allen beobachtet. Ich darf keine Fehler machen», so Maldonado.

Spielberg sei nur ein Beispiel, selbst bei dem kleinsten Vorfall würden die Medien behaupten, es sei seine Schuld gewesen. «Die Medien versuchen immer, mein Talent zu diskreditieren und mein Image in der Formel 1 zu zerstören.»

Sein Ruf als Bezahlfahrer stört ihn ebenfalls. Dass er vom staatlichen Ölkonzern PDVSA mit rund 40 Millionen Euro unterstützt wird. «Dahinter steht eine Gruppe von Venezolanern, die etwas Ähnliches machen wie Red Bull (mit ihrem Fahrerprogramm, Anm. d. Red.)», erklärt Maldonado. Er sei nicht der einzige Fahrer gewesen, der unterstützt worden sei. «Die anderen haben die Resultate nicht geliefert. Am Anfang war es ein großer Druck, der Paydriver zu sein, aber ich habe gelernt, damit zu leben», so Maldonado.

«Ich fühle mich nach wie vor in der Formel 1 unterschätzt. Ich hatte mehrere Jahre kein Auto, mit dem ich mein Talent zeigen konnte. Mit einem Auto wie dem Mercedes könnte ich jedes Wochenende um den Sieg fahren, da bin ich mir absolut sicher. Es gibt Fahrer, die es nicht verdient haben, in die Formel 1 zu kommen. Aber ich glaube, dass ich gezeigt habe, dass ich eine lange Karriere verdient habe.»

Wo diese weitergeht, weiß er noch nicht. «Es ist nicht einfach zu wissen, ob bei Lotus oder einem anderen Team.- Ich hoffe bei Lotus, denn wir haben eine sehr gute Atmosphäre und ich fühle mich sehr wohl, aber in der Formel 1 kann man nichts erwarten», sagte er.

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