Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sebastian Vettel: Dank ihm Ferrari-Vertrag Räikkönen?

Von Mathias Brunner
Kann Sebastian Vettel mit Ferrari erneut gewinnen?

Kann Sebastian Vettel mit Ferrari erneut gewinnen?

In Spa-Francorchamps macht im Fahrerlager die Story die Runde, Sebastian Vettel sei bei der Ferrari-Frage pro oder contra Kimi Räikkönen Zünglein an der Waage gewesen. Stimmt das?
Sebastian, was sagst du zum neuen Ferrari-Vertrag für Kimi Räikkönen?

Wir behalten einen sehr guten Fahrer, das ist gut fürs Team. Es gab im vergangenen Winter genug neue Gesichter. Es ist kein Geheimnis, dass wir exzellent miteinander auskommen. Stabilität ist wichtig für einen Rennstall, auch von daher ist es gut, diese Zusammenarbeit fortzusetzen. Auch wenn letztlich jeder für sich fährt, so hat sich der Eindruck verfestigt, dass wir gemeinsam das Team vorwärts bringen. Weder Kimi noch ich haben Egos, die Ferrari im Weg stehen.

Hast du Ferrari in irgendwelcher Weise beeinflusst, was die Fahrerfrage angeht?

Schaut, es ist ganz einfach – die Fahrerfrage liegt nicht bei mir, ich treffe mich nicht mit Kimi, und dann definieren wir Verträge. (Beginnt zu lachen.) Das wäre ganz nett, ist aber nicht so. Wenn die Frage wäre, ob ich Mitsprachrecht hatte, dann würde ich sagen: nein, null. Aber natürlich wurde ich um meine Meinung gebeten, und da habe ich Ferrari klargemacht – ich würde gerne mit Kimi weiterarbeiten. Wenn wir nur auf die rohen Ergebnisse schauen, dann erhalten wir ein verzerrtes Bild darüber, was Räikkönen bringt. Dieser Vergleich ist unfair, denn Kimi hatte eine rauere Saison als ich. In Sachen Leistungsfähigkeit war das immer eine knappe Kiste.

Was auch wichtig ist: seit wir Stallgefährten sind, hat sich zwischen uns nichts verändert. Das ist auch gut für den Rennstall, weil man sich dann keine Gedanken um die Fahrer machen muss.

Was sagst du zu den neuen Regeln bezüglich Starts?

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was wir hier erreichen wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dadurch viel ändern wird. Vielleicht wird der Start ein wenig chaotisch. Aber in der Formel 1 arbeiten sehr viele sehr helle Köpfe. Die werden schnell raushaben, was zu tun ist. In zwei oder drei Rennen spätestens wird sich das eingespielt haben.

Hast du im Simulator Starts unter den neuen Voraussetzungen geübt?

Es ist nicht ganz einfach, im Simulator Starts zu üben, weil man mit dem richtigen Auto einfach mehr Gefühl fürs Auto hat, in diesem spezifischen Fall dafür, ob und wie die Hinterräder durchdrehen. Wir sind natürlich das ganze Prozedere mit den Technikern durchgegangen, auch daher bin ich überzeugt, dass sich jetzt nicht so viel ändern wird. Auch wenn derzeit sehr viel darüber geredet wird. Es geht ja vorwiegend um die Kommunikation vom Team zum Fahrer, wo einem eine Reihe von Informationen mitgeteilt wurden. Künftig muss man vielleicht ein paar Dinge mehr im Kopf behalten, aber die Fahrer sollten gut genug sein, das problemlos zu schaffen.

Hast du in Ungarn wirklich gesagt, dass du noch immer den Titel gewinnen kannst?

Nun, so lange das mathematisch möglich ist – wieso nicht? Natürlich weiss ich auch, dass dies aufgrund der Lücke zu Mercedes kaum passieren wird. Aber es geht auch darum, Chancen zu ergreifen, wenn die sich einem bieten. Ich finde, es gab zwei davon bisher, in Malaysia und in Ungarn, und wir haben zwei Mal das Beste daraus gemacht. Ansonsten haben wir uns auf Rang 2 hinter Mercedes eingenistet, das ist eine gute Ausgangslage.

Ist Ferrari am Punkt, wo man mit Blick auf die WM einen Fahrer bevorzugen sollte?

In der Realität passiert das nicht. Wenn man einen neuen Frontflügel hat, dann baut man in der Regel immer genügend davon. Erst wenn ein Pilot keine Chance mehr auf den Titel hat und der andere schon, dann könnte das ein Thema werden. Aber aus heutiger Sicht stellt sich diese Frage nicht.

Was kann Ferrari in Spa-Francorchamps ausrichten?

Man darf nach Ungarn nicht den Bodenkontakt verlieren. Es läuft 2015 besser, als man erwarten durfte. Wenn sich eine Chance bietet, dann wollen wir die natürlich nutzen. Wir haben eine Pause hinter uns, da ist der eine oder andere vielleicht aus dem Rhythmus gekommen. Wir müssen einfach sicherstellen, dass wir schnell wieder auf den Dampfer kommen und dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, sprich: dass wir in der Lage sind, aus jedem Rennen das Maximum herauszuholen.

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