KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Audi in die F1: Dementi oder vorsichtige Bestätigung?

Von Petra Wiesmayer
Red Bull und Audi? Von den Motorenbauern gibt es ein klares Nein.

Red Bull und Audi? Von den Motorenbauern gibt es ein klares Nein.

Aussagen des Red-Bull-Racing-Teamchefs Christian Horner, Volkswagen habe großes Interesse an der Formel 1, heizen Spekulationen weiter an, der Konzern könne mit seiner Marke Audi in ein paar Jahren in der F1 mitmischen.

Letzte Woche erklärte der ehemalige Teambesitzer Eddie Jordan bei der BBC, Volkswagen sei drauf und dran, Red Bull Racing zu kaufen und wolle das Team ab 2018 mit eigenen Motoren ausrüsten. Bis Red Bull Racing zum offiziellen Werksteam würde – wahrscheinlich unter der Tochtermarke Audi – würden die Autos mit Ferrari-Motoren fahren.

Dieses Gerücht wurde von Volkswagen etwas halbherzig dementiert, was die Spekulanten folglich nicht zum Schweigen brachte. «Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns an solchen Spekulationen nicht beteiligen möchten», sagte ein VW-Sprecher am Samstag.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner betonte zwar ebenfalls, dass es sich bisher nur um Spekulationen handle, trug aber gleichzeitig selbst dazu bei, dass die Gerüchte um Audi weiter blühen. «Ich finde es großartig, dass VW Interesse an der Formel 1 hat, momentan ist aber alles nur Spekulation. Selbst wenn sie sich entschließen würden, in die Formel 1 zu kommen, würde das aufgrund des Reglements noch mindestens zwei bis drei Jahre dauern. Sie müssten in der Lage sein, einen konkurrenzfähigen Motor zu bauen», sagte Horner in Singapur.

Diese Zeitangabe findet sich in einem Bericht der Auto Bild wieder, die zu wissen glaubte, es würden nur noch ein paar Unterschriften fehlen, denn «im Vorstand der Ingolstädter ist die Grundsatzentscheidung, dass Audi 2018 in die Formel 1 einsteigen wird, gefallen».

Bestätigungen von Audi stehen allerdings noch aus. «Marketing-Untersuchungen haben die Bedeutung der Formel 1 noch einmal klar und deutlich unterstrichen», zitiert die Zeitung aus der Ingolstädter Vorstandsetage. «Mit dem neuen Reglement sind ab 2018 die Voraussetzungen gegeben, aus der F1 wieder die Königsklasse des Motorsports zu machen. Erfolge in dieser Rennserie zahlen direkt in die Marke ein.»

Weiter heißt es, um sich voll und ganz auf das Abenteuer Formel 1 konzentrieren zu können, würde Audi sich sowohl aus der DTM als auch aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft und von den 24 Stunden von Le Mans zurückziehen. Die Finanzierung steht angeblich auch fest.

«Nach unserer Rechnung ist das F1-Engagement annähernd kostenneutral. Zum einen werden Investoren aus Middle East einsteigen, die nicht an Product Placement, sondern ausschließlich am finanziellen Erfolg ihres Engagements interessiert sind und damit nicht wie klassische Sponsoren denken. Zum anderen können wir bei Red Bull in eine bestehende, sehr erfolgreiche Infrastruktur einsteigen», wird der Audi-Sprecher weiter zitiert. Und auch einen Sportchef gibt es schon: den ehemaligen Ferrari-Temchef Stefano Domenicali.

Namentlich genannt wird keiner der Zitierten und lange überlebte dieses Gerücht auch nicht. Am heutigen Montag kam ein entschiedenes Dementi aus Ingolstadt. «Bei dem Bericht der 'Auto Bild' um den Einstieg der Marke Audi in die Formel 1 handelt es sich um pure Spekulation, die keines weiteren Kommentars bedarf. Auch die Behauptung, Audi wolle sein Engagement in der DTM und der WEC aufgeben, entbehrt jeder Grundlage und wird von uns entschieden zurückgewiesen», sagte ein Sprecher des Konzerns gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.

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