Bernie Ecclestone: Europäer sollten von Mexiko lernen

Von Mathias Brunner
Enrique Peña Nieto (links) mit Bernie Ecclestone und Sergio Pérez

Enrique Peña Nieto (links) mit Bernie Ecclestone und Sergio Pérez

​Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone lobt die Arbeit der mexikanischen Rennorganisatoren über den Klee. Das geht den Mexikanern runter die Tequila.

Riesengewusel im Fahrerlager des Autódromo Hermanos Rodríguez: Mitten in einer Traube aus Sicherheitsleuten, Medienvertretern und Offiziellen – Enrique Peña Nieto, der 57. Präsident von Mexiko. Der heute 49-Jährige hat 2012 seine sechsjährige Amtszeit angetreten und wollte sich persönlich ein Bild vom Zustand der Rennstrecke machen. Die Rückkehr der Formel 1 ist für das Land wichtig.

Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone charmierte um den Staatschef herum und liess sich allerlei Lobenswertes über die Arbeit der Mexikaner entlocken. Gleichzeitig war das für den Baumeister des modernen GP-Sports wieder mal eine Gelegenheit, um die Europäer abzuwatschen.

Tenor von Ecclestone, wie er gegenüber meinem Kollegen Alan Baldwin von Reuters festhält: «Die Europäer sollten mal alle hier nach Mexiko kommen, um zu sehen, wie man so etwas richtig macht. In Europa wird nur herumgejammert. Hier wird etwas bewegt, das Rennen wird auch gründlich beworben. In Europa wird die Formel 1 mit dem Fallen der Zielflagge doch vergessen, und eine Woche vor dem nächstjährigen Grand Prix wird dann wieder dran gedacht.»

Zur Erinnerung: Wir haben seit 2008 keinen Grand Prix von Frankreich mehr, wir hatten in diesem Jahr keinen Grossen Preis von Deutschland mehr, und wenn es nach «Mr. E» ginge, würden wir über 2016 hinaus auch kein Rennen mehr in Monza haben, weil die Italiener eine niedrigere Antrittsgebühr wollen. England weiss nicht, wie man das Rennen kostendeckend durchführen soll – obschon die Briten 2015 eine volle Hütte hatten.

Ecclestone über Mexiko: «Diese Strecke hat ein komplett anders Flair als jede andere Formel-1-Strecke. Dieses Rennen hier hat langfristig Zukunft.»

Ecclestone kann sich auch vorstellen, dass die Formel 1 nach Argentinien zurückkehrt. «Ich sage nicht, dass es passiert. Aber ich sage: Es könnte passieren. Ich muss schon staunen. Wir sind in Ländern, von welchen es heisst, dass sie in finanziellen Nöten sind, aber sie kriegen den Job gebacken. Und was macht das angeblich so mächtige Europa?»

«Und warum bekommen sie es hier hin? Weil hinter dem Rennen Leute stehen, welche Dinge bewegen. Und ich spreche hier nicht nur von den Organisatoren. Ich spreche von der Mentalität aller Menschen. Es hat weniger mit Geld zu tun, es ist eine Einstellungssache.»

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