Bernie Ecclestone: «Nico Rosberg kann das besser»

Von Mathias Brunner
Bernie Ecclestone und Nico Rosberg

Bernie Ecclestone und Nico Rosberg

​Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone lamentiert bei seinem Besuch in Interlagos, dass die Mercedes-Dominanz schlecht für den Sport sei. Aber war früher wirklich alles besser?

Der englische Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone ist von Mexiko nach Brasilien weitergeflogen. Dort hat er das leicht vergrössterte Fahrerlager besucht (ein neues Boxengebäude wird erst für den Brasilien-GP 2016 fertig). Im Rahmen seines Besuchs sprach er mit brasilianischen Medienvertretern über den Stand der Dinge im Grand-Prix-Sport, und für den Briten war das offenbar ein Anlass, wieder einmal über die Dominanz der Silberpfeile zu schimpfen.

Gemäss Ecclestone werde hart daran gearbeitet, den Sport attraktiver zu gestalten, denn die Saison 2015 ist seiner Meinung nach viel zu einseitig. «Wir sind dabei, gewisse Dinge zu ändern, um das Interesse der Leute wieder mehr anzufachen. Wir müssen eine bessere Show zeigen als wir das derzeit tun.»

«Gut, in den 80er Jahren war beispielsweise McLaren auch hochüberlegen. Aber damals hatten wir (mit Ayrton Senna und Alain Prost, M.B.) wenigstens zwei Fahrer, die sich bekämpften.»

«Auf gewisse Weise steht Lewis Hamilton im Brennpunkt des öffentlichen Interesses, aber es scheint so, als würden sich die Fans nicht um die anderen Piloten scheren. Ich denke, das wir sich spätestens ab 2017 ändern.»

Zur frühen Titelentscheidung sagt Ecclestone: «Das haben wir bei Schumacher und Vettel zuvor auch schon erlebt. Aber noch nie so.»

Da scheint Ecclestone ein schlechtes Gedächtnis zu haben: Wenn er Mercedes wegen ihrer Dominanz anprangert, was war dann mit der jahrelangen Überlegenheit von Michael Schumacher und Ferrari? Das damalige Dream-Team um Rennleiter Jean Todt, Technikchef Ross Brawn, Chefdesigner Rory Byrne und Star-Fahrer Michael Schumacher hatte so lange und hart gearbeitet, bis eine einmalige Dominanz begann – fünf WM-Titel in Folge, von 2000 bis 2004. Im Gegensatz zu Mercedes waren bei Ferrari die Rollen klar verteilt: Schumi wurde auf Sieg gesetzt, sein Wasserträger Rubens Barrichello auf Platz. Ungeachtet dessen, dass Schumacher der bessere Fahrer war und sich auch so durchgesetzt hätte.

Die Überlegenheit von Ferrari war bewundernswert und mit jahrelanger Plackerei verdient, aber interessant für die Formel 1 als Sport war sie gewiss nicht.

Ecclestone präzisiert: «Es ist mir egal, ob das Titelrennen wegen der Dominanz von Mercedes frühzeitig entschieden ist. Ich finde einfach, Nico Rosberg hätte dieses Jahr einen besseren Job machen können. Wir haben das in Mexiko gesehen, wo er das Rennen mühelos gewonnen hat. Er wird das hier in Brasilien auch versuchen, aber das kommt leider alles ein wenig zu spät.»

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