Morddrohungen wegen Alonso-Strafe

Fernando Alonso (McLaren-Honda): «Muss besser fahren»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso in Interlagos

Fernando Alonso in Interlagos

​Jahrelang galt der Spanier Fernando Alonso als der vielleicht kompletteste aller Formel-1-Fahrer. Umso mehr verblüfft der McLaren-Honda-Star in Brasilien mit Selbstkritik.

Fernando Alonso hätte viel zu kritisieren 2015 – einen enttäuschenden Honda-Motor, mangelnde Kooperation zwischen Honda und Chassis-Partner McLaren, Fragezeichen bei der Finanzierung, aber der Weltmeister von 2005 und 2006 zeigt mit dem Mahnfinger in eine überraschende Richtung: auf sich selber.

«Gewiss, ich habe ab und an einige gute Runden gefahren», sagt der Spanier im Fahrerlager von Interlagos. «In Quali 2 von Japan war ich gut unterwegs und auch in Austin, unter sehr schwierigen Bedingungen. Aber abgesehen davon bin ich mit mir nicht zufrieden. Ich kann wirklich nicht behaupten, eine gute Saison gezeigt zu haben. Ich muss besser fahren.»

Alonso bezeichnet sich selber als «im Sparmodus, ich muss aber nächstes Jahr wieder mit voller Energie ans Werk.»

Abgesehen von seiner ersten Formel-1-Saison, 2001 mit Minardi, war Alonso nie so schlecht unterwegs: Nur zwei Mal ist er 2015 unter die besten Zehn gefahren, als Zehnter in England und als Fünfter in Ungarn. Das war im Juli. Seit der Sommerpause gab es nur punktelose Fahrten oder Ausfälle, ein Desaster.

Alonso weiter: «Ja, das ist schmerzhaft, aber ich bin mir harte Jahre seit längerer Zeit gewohnt. Ich bleibe davon überzeugt: Es gibt nur einen Weg, wie Mercedes mittelfristig zu schlagen ist, mit einem starken, neuen Projekt, mit einer ganz anderen Art von Philosophie. Wir sind auf dem Weg, ich bin am richtigen Ort.»

«Natürlich erleben wir ein frustrierendes Jahr, das kann niemand schönreden. Die Leute haben von uns viel erwartet, wir haben sie enttäuscht. Aber im Grunde durchlaufen wir nur jene Täler, welche Renault und Ferrari vor einem Jahr schon durchschritten haben. Vielleicht etwas extremer. Wenn wir einen normalen Winter haben und normalem Fortschritt, dann sollten wir tüchtig zulegen können. Honda hebt sich von allen anderen ab, sie machen ihr eigenes Ding. Das kann ein Vorteil sein oder ein Nachteil. Ich habe für McLaren-Honda unterzeichnet, weil ich davon überzeugt bin, dass es früher oder später ein Vorteil sein wird. Wir haben bei McLaren und Honda alle Ressourcen zur Verfügung, um erfolgreich zu sein. Ich vertraue diesem Team. Wenn wir 2016 nicht konkurrenzfähig sind, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.»

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