Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Toro Rosso: Test am 22., Präsentation am 29. Februar

Von Mathias Brunner
​Der 2016er Rennwagen vom Typ STR11 von Toro Rosso wird erst am 29. Februar in seiner richtigen Lackierung präsentiert. Getestet wird aber schon ab 22. Februar in Barcelona.

Wenn Carlos Sainz junior am Montagmorgen, 22. Februar mit dem neuen Toro Rosso STR11-Ferrari auf den Circuit de Barcelona-Catalunya geht, werden Fans und Fachleute zwei Mal hingucken müssen – denn der Rennwagen wird in einem provisorischen Kleid auftauchen. Aus Toro-Rosso-Kreisen wird bestätigt: Zur zeitgerechten Fertigstellung der Verkleidungen beim Lackieren und Anbringen der Sponsoren-Logos braucht der kleinere Red-Bull-Rennstall noch etwas Zeit, also ist die offzielle Team-Präsentation auf 29. Februar verschoeben worden, einen Tag also bevor auf der spanischen Rennstrecke ausserhalb von Barcelona der zweite Wintertest beginnt.

Für die Arbeit von Sainz und seines niederländischen Stallgefährten Max Verstappen spielt das keine Rolle. Sainz wird am 22. Februar fahren, einen Tag später darf auch Max ran, am dritten Tag wird wieder der Spanier einsteigen, am vierten und letzten Tag des ersten Wintertests ist die Reihe dann wieder an Verstappen. Die Reihenfolge beim zweiten Wintertest ist noch nicht festgelegt.

Carlos Sainz hat den heutigen Donnerstag im Rennwagenwerk von Faenza verbracht und twittert: «Sitz anpassen, check! Sitzungen mit den Ingenieuren, check! Mein neues Auto anschauen, check! Meinen neuen Motor angucken, check! Wie sich der Wagen anfühlt? Einen ersten Vorgeschmack erhalte ich jetzt eben im Simulator ...»

Bei seinem mehrtägigen Besuch in Faenza machte sich der Spanier einen Jux daraus, an den Boxenstoppübungen seiner Mechaniker teilzunehmen. Die Schrauber hatten ihre helle Freude am vollen Einsatz ihres Piloten.

Beim Blick voraus auf 2016 sagt der Spanier: «Wenn ich meine Leistungen anschaue, dann darf ich zuversichtlich und optimistisch sein. Im Winter schaffe ich immer grosse Fortschritte, so war es auch vor der Saison 2015, also bin ich bester Dinge. Ich kann es nicht erwarten zu spüren, welches Auto uns Toro Rosso hinstellt.»

Max Verstappen weiss genau, was er erwartet. In der Sendung «Peptalk» des niederländischen Senders Ziggo Sport (Digital-TV mit verschiedenen Sportkanälen) bekräftigt der WM-Zwölfte von 2015, was er unlängst festgehalten hatte: Mit dem Ferrari-Motor im Heck anstelle der enttäuschenden Antriebseinheit von Renault soll es 2016 noch besser laufen.

«Ich bin überzeugt, dass wir zwischen acht Zehntelsekunden und einer Sekunde pro Runde schneller werden können», meint Verstappen auf Ziggo Sport keck.

Max relativiert aber auch: «Man sollte gleichzeitig nicht vergessen, dass wir einen 2015er Motor einsetzen, die Gegner treten hingegen mit 2016er Aggregaten an. Also gehe ich davon aus, dass sie entsprechend mehr Fortschritte machen. Dennoch glaube ich, dass die Dinge bei uns sehr positiv aussehen. Wir können einen grösseren Schritt vorwärts machen als die anderen.»

Die Aufgabenliste von Cheftechniker James Key sah beispielsweise vor, dass der Wagen in schnellen Kurven ruhiger liegen soll. Das wird mit einem längeren Radstand angestrebt. Ein weniger knackiges Einlenkverhalten wird dabei in Kauf genommen.

Gemäss Verstappen wird der Toro Rosso unverkennbar eine Weiterentwicklung des 2015er Rennwagens sein, allerdings mit Modifikationen an den Flügeln vorne und hinten.

Verstappen selber hat sich für 2016 vorgenommen: Doppelt so viele Punkte wie 2015 (da waren es 49). Das hätte ihn 2015 auf WM-Rang 7 nach vorne gebracht. Und er will in der Formel 1 seinen ersten Podestrang erringen. Mit zwei vierten Plätzen in Ungarn und Austin hat Verstappen schon mal am Podest geschnuppert.

Noch ist sein Vater Jos der beste Formel-1-Niederländer – dank seiner dritten Ränge in Ungarn und Belgien 1994 als Stallgefährte von Michael Schumacher bei Benetton. Im gleichen Jahr wurde Jos WM-Zehnter.

Die wichtigsten Termine

Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)

Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)

Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert

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