Der letzte Prüller
Formel-1-Spezialist Heinz Prüller.
Noch heute will das österreichische Fernsehen ORF bekannt geben: Heinz Prüller (67) wird als Formel-1-Experte ausgemustert, nach mehr als 40 Jahren hinter dem Mikrofon.
ORF-Sportchef Hans Huber bestätigte dies gegenüber den Kollegen der «Kleinen Zeitung». Prüller ist offenbar über den Sparkurs beim Staatssender gestolpert. Sein Alter spielte ebenfalls eine Rolle.
In welcher Form Prüller künftig in die Berichterstattung eingebunden wird, ist noch nicht definiert. Den Platz Prüllers übernimmt Ernst Hausleitner (40), der bislang als Boxenreporter fürs ORF arbeitete und derzeit von der Ski-WM berichtet.
Die Reaktionen der Fans auf den letzten Prüller des Formel-1-Intimus Heinz sind gemischt. Sie reichen von Erleichterung («Gott sei Dank! Prüller ist zu alt für diesen Job.») bis Bedauern («Ohne Prüller sollte ORF gar keine Rennen mehr senden.»).
Vielen Formel-1-Fans fiel in den letzten Jahren eine steigende Fehlerquote auf, einige stellten seine grössten Ausrutscher höhnisch auf eine eigens eingerichtete Internet-Seite. Man konnte die eigenwillige Berichterstattung verstaubt oder kultverdächtig nennen, eines war sie gewiss nie – langweilig.
Heinz Prüller gilt auch als Mann hinter der Formel-1-Buchreihe «Grand Prix Story» und hat viele weitere Bücher verfasst, unter anderem über Jochen Rindt und Michael Schumacher.