MotoGP: Was am Verstappen-Gerücht dran ist

F1-Werksteams wollen nicht das, was die Fans wünschen

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff wunderte sich über die fehlende TV-Präsenz seiner Schützlinge

Toto Wolff wunderte sich über die fehlende TV-Präsenz seiner Schützlinge

Bernie Ecclestone hat Recht: Die Macht der Hersteller in der Formel 1 muss dringend beschnitten werden. Das beweist auch der jüngste Wirbel um die TV-Präsenz von WM-Leader Mercedes.

Toto Wolffs Freude über den zweiten Mercedes-Doppelsieg in dieser Saison wurde in Sotschi nicht nur durch die technischen Probleme der Silberpfeile getrübt, auch die – seiner Ansicht nach – ungenügende TV-Präsenz seiner Schützlinge Nico Rosberg und Lewis Hamilton, die zwar erfolgreich unterwegs aber selten im Bild zu sehen waren, sorgte für Diskussionen.

Der 44-jährige Österreicher erklärte in Russland denn auch: «Wir denken, wir wurden nicht so oft gezeigt, wie es hätte sein sollen. Aber ich glaube, das ist auch eine schwierige Diskussion.» Diese wolle er in aller Ruhe mit Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone führen, der die Live-Bilder aus den Grands Prix kontrolliert, betonte der Wiener.

Wolff weiss: «Bernies Problem ist, dass er viele Kundenwünsche erfüllen muss. Es gibt die Sponsoren auf den Autos, jene auf der Strecke, die Bedürfnisse der TV-Sender und der Fans, die einfach spektakuläres Racing zeigen und sehen wollen. Und dann gibt es auch noch den Hauptakteur, der das Rennen anführt. Das muss er alles unter einen Hut kriegen.»

Ecclestones Antwort auf diese Einwände: Man wolle den Fans zuliebe richtig gutes Racing zeigen, und nicht, wie ein Silberpfeil wieder einmal vorne wegfährt. Das ist auch die einzig richtige Haltung, wenn es um die TV-Regie der Live-Bilder während eines Grands Prix geht.

Denn die Fans schalten nicht ein, um Sponsoren auf den Autos und in den Auslaufzonen zu bewundern. Sie schalten aber sehr wohl aus, wenn sie nicht unterhalten werden. Und wenn die TV-Quoten sinken, springen die Sponsoren früher oder später ab. Wie schnell die Hersteller aussteigen, haben zuletzt Honda (Ausstieg 2008, Rückkehr als Motorenhersteller 2015), BMW (2009) und Toyota (2009) bewiesen.

Natürlich ist auch die Haltung von Mercedes verständlich. Wer einen hohen zweistelligen Millionenbetrag investiert, der will auch etwas dafür haben. Doch das steht im direkten Widerspruch zur Hauptaufgabe der Formel 1, nämlich die Motorsport-Fans zu unterhalten.

Das trifft auf viele Eigeninteressen der Hersteller zu: Man denke nur an die Weigerung von Mercedes, Konkurrent Red Bull Racing mit Motoren auszurüsten. Auch da ist verständlich, dass die Stuttgarter fürchten müssen, dass die Mannschaft aus Milton Keynes mit ihrer Power und den Ideen von Design-Genie Adrian Newey an ihnen vorbeiziehen könnte. Ich bin überzeugt: Die meisten Fans hätten den besten Motor im besten Chassis durchaus gerne erlebt.

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