Formel 1: Fremdschämen in den USA

Spionage-Affäre: Gnade für die Täter

Von Mathias Brunner
Nigel Stepney in besseren Tagen als Ferrari-Mitarbeiter.

Nigel Stepney in besseren Tagen als Ferrari-Mitarbeiter.

Nigel Stepney von Ferrari und Mike Coughlan von McLaren galten als die Drahtzieher der Spionage-Affäre von 2007. Seither galten sie als unerwünschte Personen.

Der neue Schmusekurs zwischen den einstigen Erzrivalen Ferrari und McLaren hat unerwartete Auswirkungen: FIA-Präsident Max Mosley lässt Gnade walten.

Die grösste Spionage-Affäre der Formel-1-Neuzeit hatte hohe Wellen geschlagen: Nigel Stepney von Ferrari wurde unterstellt, brisante Unterlagen an seinen Landsmann Mike Coughlan weitergegeben zu haben, damals Chefdesigner von McLaren. Die FIA bestrafte McLaren mit 100 Millionen Dollar und dem Ausschluss aus der WM, Coughlan wurde entlassen, Stepney musste ebenfalls gehen. Dessen Verfahren in Italien (von Ferrari angestrengt) ist noch immer am Laufen.

Inzwischen ist Stepney unter anderem als Direktor für Renntechnik beim Onboard-Kamera-Hersteller Gigawave tätig, Coughlan wurde vom Kraftübertragungs-Spezialisten Ricardo engagiert.

Der Automobilverband FIA empfahl vor eineinhalb Jahren, beim Engagement der beiden Spezialisten Vorsicht walten zu lassen, was de facto einem Arbeitsverbot in der Formel 1 gleichkam. Eigentlich galt diese Zeit der Ächtung bis Juli 2009.

Nun aber sagt FIA-Präsident Max Mosley: «Wir haben ein Schreiben der Anwälte einer dieser Techniker erhalten. Er meinte, sein Mandant leide noch immer unter zahlreichen Einschränkungen, obschon sich McLaren und Ferrari inzwischen recht lieb gewonnen hätten. Also haben wir das Ganze fallengelassen. Immerhin waren sie eigentlich eher kleiner Figuren in diesem Spiel, dessen genau Geschichte wir wohl nie herausfinden werden.»

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