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Toto Wolff (Mercedes): Funkspruchregel auf Prüfstand

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

​Erneuter Sieg für Weltmeister Mercedes, aber ein weiteres Mal hing der Sieg am seidenen Faden. Teamchef Toto Wolff spricht über die kritischsten Momente im Baku-GP.
Toto, was ist mit diesen Einstellungen schief gelaufen?

Einfach erklärt: Die elektronische Einstellung des Motors war das Problem. Bei beiden Autos. An diesem Punkt hatten wir eine gravierende Hürde – denn vor dem Hintergrund der Einschränkungen im Funkverkehr durften wir unseren Piloten nicht sagen, was genau sie zu verstellen haben. Sie mussten das selber herausfinden. Nico hatte dann Glück im Unglück: Er verstellte noch vor dem Rennen etwas, das ihn gewissermassen auf den richtigen Lösungsweg brachte. Er merkte, dass etwas nicht stimmte und stellte zurück – damit war die Lösung gefunden.

Bei Lewis war das anders. Er hatte diesen Weg nicht, also brauchte er gut zwölf Runden, um das zu lösen. Es ist schwer zu sagen, wie viel ihn das gekostet hat. Die Daten sagen 0,2 Sekunden pro Runde, aber im Cockpit muss sich das nach mehr angefühlt haben. Zwischen den Kurven 2 und 3 brauchst du tüchtig elektrischen Schub, und den hatte er eben nicht. Das kann sich dann anfühlen, als sei die ganze ganze elektrische Energie weg.

Wieso waren die Einstellungen falsch?

Weil wir einen etwas chaotischen Freitag hatten. Da konnten wir den Motor nicht in einer Art und Weise konfigurieren, wie wir das hätten tun sollen. Die ganzen Voreinstellungen stimmten nicht. Bei Lewis entstanden die Probleme dann drei Runden vor Nico. Die Motoren war nicht in der gleichen Konfiguration, daher entwickelte sich das Problem anders.

Du bist ja immer auf der Suche nach besseren Motoreinstellungen, wir glaubten daran, dass wir einen Fortschritt gemacht hatten, aber es war eine Einstellung, die eben sorgsam kalibriert werden musste. Wir suchen ständig nach Wegen, um die Energiegewinnung auch dann auch die Rückführung der Energie auf die Strasse zu optimieren. Eigentlich war es nur ein Schalter, der gewechselt werden musste, aber wir dürfen nicht vergessen, dass die Fahrer hier 360 und mehr fahren, da ist es nicht einfach, die richtige Motoreinstellung zu finden.

Wieso konnte Hamilton dann nicht weiter vorstossen?

Weil der Abstand zum Fahrer vor ihm zu gross war. Da hat er den Motor geschont und ist als Fünfter ins Ziel gefahren.

Gehört die Funkregel auf den Prüfstand?

Wir wollen Fahrer sehen, die sich miteinander duellieren. Die modernen Autos sind unfassbar komplex. Ich will nicht jammern. Formel 1 soll ja hochmodern sein. Aber wir müssen vielleicht an der Kommunikation arbeiten. Die Regeln sind jedoch für alle gleich, und das müssen wir akzeptieren. Wir haben uns mit der FIA kurzgeschlossen und haben in diesem Punkt klare Anweisungen erhalten.

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